wohl ihnen von den ständischen Truppen ein Waffenstillstand aufge-
zwungen worden war, wurden sie erst 1476 endgültig geschlagen.
Aber dies waren nicht die einzigen Unruhen in dieser Zeit. Auch Öster-
reichs „Edle‘“ hatten dem Kaiser Fehden angekündigt und begaben sich
von ihren Burgen aus auf Raubzüge, mordeten und brandschatzten, und
ließen das Raubrittertum und das Faustrecht förmlich auferstehen.
Am ärgsten trieben es die Brüder Heinrich und Christoph von Lichtenstein,
die 1477 von ihren Schlössern Ottensheim und Steyregg feindliche Über-
fälle bei ihren Nachbarn Starhemberg, Scherffenberg und auch Christoph
von Zelking machten. Nicht zu Unrecht sagte damals ein italienischer
Prälat „Ganz Deutschland ist ein Räuber-Höhle, und unter dem Adel ist
der am berühmteten, welcher der größte Räuber ist.‘““ (Man. Martin Kurz)
Christoph von Zelking aber, kaiserlicher Feldhauptmann (Major), tapferer
Krieger und treuer Diener seines Kaisers, hielt treu an seinem Eide fest
und mußte — während der Zeit des Kirchenbaues — nicht selten zum
Schwert greifen. In der Inschrift, die sich (lt. Hoheneck) auf seinem Grab-
stein befand, und die heute im Presbyterium neben der Kanzel zu lesen
ist, wird er als „berühmt durch Abstammung und Kriegstaten‘“ bezeichnet
und geehrt.
Kirchweihe und Markterhebung
Allen Schwierigkeiten zum Trotz wuchs die Kirche rasch dem Tage ihrer
Weihe entgegen. Am Osterdienstag des Jahres 1476 sollte es gemäß dem
Ablaßbrief des Papstes Sixtus (datiert mit 3.1.1476) bereits so weit sein.
Aus unbekannten Gründen wurde jedoch der Termin verschoben, und die
Kirchweihe fand dann erst am 30. Oktober 1476, am Vortage des Kirchen-
patrones Wolfgang statt. Sie wurde von Albert v. Passau feierlich vorge-
nommen. (Albertus . . . gratia Episcopus Pataviensis. in Pontificalibus
Cooperator).
Zugleich mit der Kirche wurden fünf Altäre geweiht:
1. Der Hochaltar zu Ehren des Hl. Wolfgang (vollendet erst 1497).
2. Ein Frauenaltar (jetzt „Maria Himmelfahrt v.. Altemonte) auf der
Evangelienseite.
Ein Altar zu Ehren der Jungfrauen Ursula und Margareta an der Nord-
seite des Gotteshauses.
Auf der Epistelseite, an der Stelle des heutigen Sebastiani-Altars, ein
Altar, zu Ehren des Hl. Petrus und aller Apostel.
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