Volltext: Chronik der Goiserer Stahelschützen

3 O darf auf Grund dieser Nacherzählung und von Berichten, welche 
natürlich nie eine 100 %ige Gewähr haben, angenommen werden, 
daß das Jahr des Beginns des Ramsauer Stahelschießens um 1883 
liegt. Auch in Ramsau wie auch anderswo in den verschiedenen 
Schützengesellschaften sind etwaige Gründer bisher unbekannt geblieben, da 
zu jener Zeit nie eine schriftliche Aufzeichnung erfolgte. 
Erstmalig vernahm ich aus dem Munde meines Berichters eine interessante und 
einmalige Rarität von einem viereckigen Rehrlstahelbolzen. Dieses seltene Re- 
likt kannte dieser Mann noch als Knabe der 30er-Jahre, doch leider wurde das 
ım Zuge eines Hausumbaues vernichtet. Der Bolzen und der Bolzenkopf wa- 
ren viereckig ausgehobelt und auch der Bolzenkopf war so beschaffen, und in 
der vierkantigen Bolzrinne war die Bolzenkante nach oben bzw. nach unten 
gestellt, und so wurde mit dem Stahel recht und schlecht geschossen. Zu je- 
ner Zeit wurde auch einem sogenannten „Schwadenstahel“ geschossen, die: 
ser unterschied sich vom „Himmler - Aufleger“ durch einen Wangenansatz 
(Büchsenschaft), es gab aber derer nicht viele. 
Das alte Haus von Ramsau 10 wurde von mehreren Generationen der Ste 
glegger bewohnt, und so kannte Josef Steglegger (geb. 1924) das alte Haus 
noch vor dem Umbau. In dessen Vorhaus waren mehrere gemalte Stahel- 
schützen-Scheiben angebracht, die älteste stammte aus dem Jahre 1886. Das 
ist wohl Beweis genug, daß in Ramsau in den ersten 80er-Jahren stahelge- 
schossen wurde, wenngleich auch diese seltene Scheibe beim späteren Umbau 
in den 30er-Jahren vernichtet wurde. Nicht nur in diesem Falle, sondern auch 
anderswo, überall dort, wo alte Häuser umgebaut wurden, gingen diese wert- 
vollen stillen Zeitzeugen verloren. ; 
aut va 
#ine wertvolle Stütze im Ramsauer Stahelschützenverein war von An- 
fang an zweifellos Michael Steglegger (1850/1889) aus Ramsau 10, 
welcher aber leider frühzeitig durch Lungenentzündung im Jahre 
„1889 aus dem Leben schied. So war die Frau Steglegger 
‘1853/1913), Gattin von Michael (1850/1889), für ihren Sohn Michael 
(1886/1943) die einzige Bezugsquelle aus den Anfängen der Ramsauer Sta: 
helschützen - Gesellschaft, und dieser übertrug die damaligen Geschehnisse 
wieder an seinen Sohn Josef. 
Vom Anbeginn des Ramsauer Stahelschießens klafft viele Jahre über weitere 
Geschehnisse Unwissenheit, da weder Scheiben aus der damaligen Zeit vor- 
handen sind, noch gab es wie bereits berichtet Aufzeichnungen. 
Die Ramsauer Stahelschütze: 
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