Volltext: Chronik der Goiserer Stahelschützen

u Beginn des Jahres 1955 wurden alle Verbandsmitglieder zur Arm- 
brust-Verbands-Versammlung im Gasthof Petter in Goisern eingela- 
den. Es waren etliche Goiserer Vereine anwesend, Lasern mit Franz 
Kain (Schneider) als Verbands-Schützenmeister, die Unterjocher mit 
Johann Pilz (Edler Hans) als Oberschützenmeister-Stellv. sowie Ramsauer 
und verschiedene auswärtige Vereine. Neben vereinsinternen und belanglosen 
Angelegenheiten ging es hauptsächlich darum, einen Verein zu finden, welcher 
das Verbandsschießen für 1955 übernehmen könnte. Würde man heutzutage 
unter diesen Aspekten eine derartige Versammlung einberufen, würde man sie 
eine Krisensitzung nennen. Nun begann das Feilschen um die Übernahme des 
Verbandsschießens, jeder Verein weigerte sich, und so wurde der Ball jedem 
zugespielt, bis er natürlich auch bei mir landete. Die Mitglieder in der Ver- 
sammlung waren einhellig der Meinung, daß St. Agatha der richtige Platz für 
ein Verbandsschießen sei, da auch genügend Parkplätze zur Verfügung stehen 
würden. Ich wehrte mich mit Händen und Füßen und konnte es auch be- 
gründen. In meinen Ausführungen erklärte ich meine Weigerung bzgl. Über- 
nahme des Verbandsschießens damit, daß wir ausschließlich junge Schützen, 
alles Motorradfahrer, sind und heuer nur noch 12 Mann besaßen, da wir un: 
seren 13. und einzigen Altschützen in der Nacht am Schützenmahlsonntag 
durch Unfall verloren haben. Außerdem gehörten wir nicht in jene Schützen- 
klasse, welche durch besonders gute Leistungen zu Konkurrenzschießen ins 
Ausland fahren konnte, da unsere Schußleistungen, wie erwähnt, mehr als be- 
scheiden einzustufen waren. Unser Schießen mit dem Goiserer Rehrlstahel hat 
nur den Zweck, daß wir an einem Herbstsonntag und dem darauffolgenden 
Montag ein Schützenmahl haben, aber für die Übernahme eines größeren 
Schießens fehlten einfach die Leute. Mit betroffenem Schweigen nahm die Ver- 
sammlung meine Ausführungen zur Kenntnis. Lediglich der Lasererwirt nick- 
te mir lachend, zustimmend zu, als ich den Schützenmahlmontag erwähnte. 
it dem Verbandsschießen 1955 begann eine Serie von Schützenmahl- 
Montag-Gaudien auf Jahre hinaus. Das war nicht nur in St. Agatha 
4 1so, sondern auch in verschiedenen anderen Schützen-Gesellschaften, 
men jeder wollte etwas Verrücktes tun, und einer wollte den anderen Ver- 
ein übertreffen. Ich will von unseren Verrücktheiten oder Gaudien in St. Aga- 
tha, oder wie man diese Aktion auch immer nennen will, kurz berichten. 
zz 
Stahelschützen-Gesellschaft St. Agatha 
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