Volltext: Chronik der Goiserer Stahelschützen

och in der Bevölkerung bildete sich, wie üblich, eine Meinung bezgl. 
X. )Mord oder Unfall, und jedermann hielt seine Version für die richti- 
Z y ge. Jahre später, als Giden Poid zu Grabe getragen wurde, tauchte 
plötzlich in der Bevölkerung, woher weiß niemand, der Spruch auf: 
„Er nahm sein Geheimnis mit ins Grab.“ Die Frage, wessen Geheimnis, bleibt 
wohl für alle Zeit unbeantwortet. 
Wie es damals an einem Schützenmahlmontag üblich war, kamen die Schüt 
zen gegen 9 -1/2 10 Uhr beim Hansjürgen zusammen, erst um diese Zeit er: 
fuhren sie die Hiobsbotschaft vom Unfall des Giden Sepp. Da unter solchen 
Umständen keine Stimmung gemäß eines Schützenmahlmontags aufkommen 
konnte, war selbstverständlich. Alles hockte deprimiert umher, jeder war mit 
seinen Gedanken bei diesem tragischen Unfall vom Vorabend. 
Das Nachschießen an einem Schützenmahlmontag begann normalerweise 
stets um 13 Uhr, so auch an diesem Tage, auch ich war an diesem Nachmittag 
dabei, doch die Stimmung blieb verständlicherweise am Nullpunkt. Nachdem 
das Schießen vorbei war, wurde beim Agathawirt im Extraziımmer (heutiger 
Speisesaal) die Preisverteilung vorgenommen, und anschließend gab es ein 
Schnitzel als Abendessen. Da dieses Essen schon im Vorhinein für J eden Schüt- 
zen bezahlt war, holte sich der Bruder des Verunglückten, Giden Poid, am glei- 
chen Abend in einem Eßgeschirr das Schnitzel seines verunglückten Bruders 
Sepp und nahm dieses zu sich nach Hause. Diese Unverfrorenheit und Pietät- 
Josigkeit dieses Menschen wurde ihm von der Bevölkerung, die diese Hand- 
lungsweise erfahren hatte, aber nicht billigte, sehr übel genommen. Mit die 
sem traurigen Geschehen ging das Schützenjahr 1954 zu Ende. 
A. 
2 ereits 1952 oder 53 habe ich unseren Stahelschützen-Verein dem 
a nbrustschützen. Verband als Mitglied gemeldet, Obwohl die Ver- 
( GC ) eine Untersee, Au und Goisern wegen dem aus ihrer Sicht begrün- 
deten Standpunkt Nichtmitglieder blieben. Meine Ansicht war die: 
Sollte jemand von unserem Verein Interesse am Verbandsschießen haben, so 
sollte er durch unsere Mitgliedschaft die Möglichkeit haben, daran teilzuneh- 
men. Eines Tages besuchte mich Oberschützenmeister des Verbandes Franz 
Grieshofer, welchen ich im Verlaufe des Gespräches auch zu unserer Schieß- 
stätte führte. Als er die ungeschützten Bolzträgerstände neben den „Panzern“ 
sah, war er wegen meiner Sorglosigkeit bezüglich der damit verbundenen Ge 
fahr für die Bolzträger schockiert. Er empfahl, schußsichere Stände zu bauen, 
was auch meinerseits veranlaßt wurde. 
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Stahelschützen-Gesellschaft St. Agatha
	        
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