Volltext: Markterhebung der Gemeinde Wallern an der Trattnach

Von den verschiedenen Knochenfischen sind vor allem die 
zahlreichen Reste von Leuchtsardinen erwähnenswert. Die 
Abb. 2 zeigt den für den Gleichgewichtssinn des Fisches wich- 
igen und deshalb artspezifisch entwickelten Otolithen einer 
Leuchtsardine aus Wallern. Leuchtsardinen sind typische 
Tiefwasserfische mit Leuchtorganen, die in riesigen Schwär- 
men im tiefen Wasser ab ca. 200 m Tiefe leben und nachts mit 
dem Plankton bis fast an die Wasseroberfläche aufsteigen. 
Zahlenmäßig am häufigsten sind die Nachweise von Haien 
Und Rochen. 30 Gattungen von Haien und 6 Gattungen von 
Rochen wurden bisher entdeckt und bestimmt. Am bedeut- 
andsten sind die Funde von sonst sehr seltenen Arten von 
Tiefwasser-Dornhaien, Viele dieser Dornhaie tragen auf ihren 
Jeiden Rückenflossen einen Stachel. Sie sind dunkelbraun 
oder schwarz gefärbt, manchmal mit Leuchtorganen ausge- 
stattet und besitzen smaragdgrün leuchtende große Augen. 
Sie sind oft sehr klein, das ganze Tier nur ca. 15 cm lang, so 
daß die Zähne auch entsprechend winzig sind. Manche Arten 
'eben auf dem Meeresgrund, andere treiben im offenen Meer 
Ind schneiden mit ihren kleinen, aber messerscharfen 
Zähnen kreisrunde Fleischstücke aus größeren Fischen und 
Delphinen heraus. 8 Gattungen wurden in Wallern gefunden, 
deren heute lebende Verwandte nur geringe Veränderungen 
der Zahnmorphologie aufweisen. Eine weitere Gattung kann 
als vollkommen neu für die Wissenschaft beschrieben 
werden. Zur bleibenden Erinnerung und zum Dank an alle, die 
die Grabungen in Wallern ermöglicht haben, wird diese Art den 
wissenschaftlichen Namen Bracheria wallernensis erhalten. 
In Abb. 3 sind charakteristische Unter- und Oberkieferzähne 
dieser neuen Art abgebildet. Es wurden so viele Zähne dieser 
Art gefunden, daß sich das vollständige Gebiß aus den Einzel- 
zähnen rekonstruieren läßt. 
Neben Dornhaien wurden Zähne von z. T. sehr seltenen Tief- 
wasserhaien wie Nagelhaie und Krausenhaie gefunden, 
deren Beschreibung bereits veröffentlicht werden konnte. Von 
Grauhaien kennt man in Wallern 3 Gattungen, von denen auch 
die Tiefwasserarten wieder deutlich überwiegen. Interessant 
sind die Reste von Sägehaien. Sie besitzen wie der Sägefisch 
eine verlängerte Schnauze, ein Rostrum, mit spitzen seitlich 
herausragenden Sägezähnen: Mit Barteln ertasten sie auf 
dem Meeresboden ihre Beute, die sie dann mit dem Rostrum 
aus dem Schlamm aufwühlen. Sowohl die Rostralzähne, als 
auch die Zähne aus den Kiefern wurden in zahlreichen, präch- 
tig erhaltenen Exemplaren gefunden. Von teilweise relativ 
großen Haien wurden Zähne verschiedener Sandhaie, 
Heringshaie, Riffhaie, Tigerhaie, Drescherhaie, Engelshaie. 
Katzenhaie und Ammenhaie nachgewiesen. Besonders er- 
wähnenswert sind noch die Reste von Walhaien, da diese 
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Abb. 3: Zwei Unterkieferzähne und zwei Oberkieferzähne des neuen Tiefwasser-Dornhais »Bracheria wallernensis« 
(20-fach vergrößert)
	        
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