Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

Bald hatte aber Kalchgruber den Boden des (damaligen) Rechtes ver= 
lassen.Im Jahre 182o. hatte er eine Arreststrafe wegen Winkelschreiberei 
und dreister lügenhafter Angaben abzusitzen.Nach gewährter Haftunter- 
brechung wegen Erntearbeit,hätte er von der zweimonatigen Arreststrafe 
noch 14 Tage abzubüßen gehabt,kehrte aber nicht mehr zurück und war seit= 
her flüchtig. . 
Dag Xreisamt schrieb 1824 an alle Distriktskommissariate,daß Kalch= 
gruber „wegen seines vagabunden. Lebens und freiwilliger Verlassung seines 
Grumndes nach vorausgegangener Drohung" von Haus und Hof abgestiftet 
wurde.Bei der Verlizitierung des Hofes war der Pfleger von Riedegg,Karl. 
Grinzenberger,anwesend (wahrscheinlich ein Verwandter des späteren 
Pflegers von Reichenau; Kajetan. Grinzenberger). RL a 
Kalchgruber hatte nun nichts mehr zu verlieren und’ geschworen,dem 
Herrschaften mit seinen Hofbeschwerden viele Sorgen und viel Arbeit zu 
machen.Er deckte bei den Obrigkeiten manche Unredlichkeiten, Bedrückungen. 
und. Rechtsbrüche auf. . en 
Während der 27Jahre seiner Untergrundarbeit verfaßte er 90 bis 100. 
Beschwerdeschriften. Trotz Einsatzes aller Machtmittel der Distrikts=. 
kommissariate,der Kreisämter und der Polizeidirektion in Linz- sogar . 
ein Bataillon Militär wurde einmal eingesetzt -konnte Kalchgruber nicht 
ausgeforscht werden.Keiner der Bauern verriet ihn,obwohl sie bestraft . 
wurden, wenn ihnen.eine Verbindung mit Kalchgruber nachgewiesen werden 
konnte,Für seine Einbringung war eine Belohnung von 200-400 fl ausgesetzt... 
Seine Schlupfwinkel. waren Über sein ganzes Betätigungsgebiet von 
Reichenau bis Persenbeug in. NÖö.zerstreut: und gut getarnt.Wenn Streifen 
der Gefällswache in Anzug waren,hatte er immer schon rechtzeitig sein. . 
Versteck verlassem.. - 
Am einer Besprechung‘ wegen. Kalchgruber im Kreisamtsgebäude in Linz 
waren u.a. die Distriktskommissäre von. Gallneukirchen (Kajetan-also nicht= 
mehr Karl- Grinzenberger) und von Reichenau (Jak. Orid) anwesend. (1830). 
In einem Bericht des Kreishauptmannes (1835). heißt es: „ Alle Strei= 
fen und Nachforschungen nach Kalchgruber: waren ohne Erfolg.Er verfaßte 
wieder für- zwei seiner Anhänger aus Ottenschlag,den Bauern Georg Poimer 
und Michl Prückl unter der Herrschaft Riedegg, eine Beschwerdeschrift.." 
Die beiden. Ottenschläger wurden daraufhin vom Distriktskommissariat 
Reichenau mit 16 bezw. acht Tage Arrest bestraft.Wie aber der ; 
Distriktskommissär betonte,war Über den Aufenthaltsort Kalchgrubers, aus 
den verstackten Sündern nichts herauszubringen".. 
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