Volltext: Die Schlacht bei Tannenberg

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Bas Instrument des Sieges 
Das Frkedensheer 
Ihr Jungens, die ihr mit brennenden Herzen dem Gange der 
Schlacht bei Tannenberg Ln unserem Buche gefolgt seid, wollt 
gewiß auch hören, wie eigentlich das Instrument beschaffen war, 
mit dem sie geschlagen worden ist, wie jenes Heer aussah, das im 
August 1914 ins Feld zog und von dem selbst seine Feinde zu 
geben mußten, daß es das beste war, das der Erdball je trug. 
Das Heer der Vorkriegszeit beruhte auf der allgemeinen 
Wehrpflicht, d. h., jeder wehrfähige Deutsche war vom 17. bis 
zum 45. Lebensjahre zum Waffendienst verpflichtet. Er trat mit 
etwa 20 Jahren Ln einen der Truppenteile ein, die mit ihren lang 
dienenden Offizieren und Unteroffizieren den Nahmen des Heeres 
abgaben. Nach zweijähriger (bei der Kavallerie und reitenden 
Artillerie dreijähriger) Ausbildung wurde er zur Reserve entlassen, 
in der er 5 Jahre verblieb. Während dieser Zeit konnte er zu 
einer Reihe mehrwöchiger Wiederholungsübungen herangezogen 
werden. Alsdann trat er zur Landwehr und mit dem 39. Lebens 
jahr im allgemeinen zum Landsturm über, dem auch die ange 
hörten. die noch nicht 20 Jahre alt waren. Die Wehrdienstpflich 
tigen mit der Reife für Obersekunda (Einjährigenreife) brauch 
ten nur 1 Jahr zu dienen. Aus ihnen — den sogenannten Ein 
jährigen — gingen die Reserve- und Landwehroffl'ziere hervor. 
Leider hatte der Ausbau des Nahmenheeres mit dem Wachsen der 
Bevölkerung nicht Schritt gehalten, denn die nötigen Mittel zu 
einer rechtzeitigen Vergrößerung des Heeres waren von der 
Volksvertretung nicht bewilligt worden. Somit war es nicht 
möglich gewesen, alle Wehrfähigen im Waffendienst auszubilden; 
Millionen kräftiger, junger Deutscher mußten der unauSgebildeten 
Ersatzreserve zugerechnet werden. Sie haben uns zu Beginn des 
Krieges bitter gefehlt.
	        
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