Volltext: Was brauchte der Weltkrieg?

Wie entstanden die Flammenwerfer? 
Zur Niederkämpfung des Gegners wurden Flammenstrahlen 
schon im frühen Altertum benutzt. Als im russisch-japanischen 
Kriege 1904/5. der Gedanke wieder aufgegriffen und Feuer— 
spritzapparate zum Einsatz gebracht wurden, stellte man auch in 
Deutschland die ersten Versuche an. Der Ingenieur Fiedler, 
ein ehemaliger Pionier, führte der Heeresverwaltung im Jahre 
1905 den von ihm konstruierten Feuerspritzapparat vor, der nach 
wesentlichen Verbesserungen 1912 für die Pionier-Belagerungs- 
trains genehmigt wurde; tatsächlich aber waren diese Apparate, 
wie sich 1914 herausstellte, noch keineswegs kriegsbrauchbar. In— 
zwischen hatte der damalige Branddirektor von Posen, Dr. Red de⸗— 
mann, gelegentlich seiner Reserveübung im Jahre 1907 als Füh— 
rer einer Pionierkompanie mit kleinen Feuerwehrspritzen und einer 
zündfähigen Slmischung Versuche angestellt, die zu besseren Er— 
folgen führten. 
Ende 1914 erhielt Dr. Reddemann als Hauptmann der Land⸗ 
wehr vom Ingenieur⸗Komitee und Kriegsministerium die Ge⸗— 
nehmigung, seine Versuche von 1907 wieder aufzunehmen und 
sein Kampfmittel an der Front einzusetzen. Er war inzwischen 
Branddirektor von Leipzig geworden und bildete dort aus 48 Frei⸗ 
willigen — meist Angehörigen der Berufsfeuerwehr — eine kleine 
Versuchstruppe, die als „Flammenwerfer-⸗Abteilung Reddemann“ 
mit zehn tragbaren Handdruckspritzen ins Feld ruͤckte. Mit diesen 
48 Mann führte Hauptmann Reddemann, unterstützt durch den 
Offiziersstellvertreter Ambrosius am Mittag des 26. Februar X 
bei Malancourt vor Verdun auf einer Frontbreite von 700 Me— 
tern den ersten Flammenwerferangriff des Weltkrieges durch, der 
zu einem vollen Erfolge führte: in einer Breite von 2000 m 
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