Volltext: Was brauchte der Weltkrieg?

Wie fing der chemische Krieg an? 
Schon in den ersten Kriegstagen verwendeten die Franzosen 
Gas⸗Gewehrgranaten. I 
Um eine stärkere Wirkung zu erzielen, ordnete der französische 
Oberstkommandierende, General Joffre, am 7. Januar 1915 den 
Einsatz größerer Mengen na . 
Nachdem Frankreich so mit dem chemischen Krieg begonnen 
hatte, wurden auch deutsche Wissenschaftler mit gastechnischen 
Versuchen beauftragt. Die zunächst geschossenen Reizgranaten wa— 
ren wenig wirksam. Erst das Abblasen von Chlorgas erzielte eine 
moralische Massenwirkung von ausschlaggebender Bedeutung. 
Der erste Gasangriff dieser Art fand am 22. April 1913 bei 
Ypern zwischen Poelcapelle und Steenstrate statt. Um 18 Uhr 
wurden fünf Minuten lang 1600 große und 4130 kleine Gas— 
flas chen vom „Gasregiment Peterson“ Pionier⸗ Regiment 35) ge⸗ 
offnet. In 6 Kilometer Breite zog die weißgelbe Wolkenwand 
gegen den Feind. Um 18.15 ging die Infanterie vor und über— 
rannte die feindlichen Stellungen, ohne einen Schuß abzugeben. 
Obwohl der Angriff dem Gegner am Tage vorher verraten war, 
hatte er doch den ungeheuren Erfolg, daß die feindlichen Truppen 
panikartig flohen. Aus propagandistischen Gründen meldeten die 
Allüerten 3000 Gastote; die vorgehenden Deutschen aber haben 
uͤberhaupt keine Gastoten gefunden, lediglich Vergiftete, die sich 
schnell erholten, und durch andere Waffen Getötete. J J 9 
Im Laufe des Krieges wurden von deutscher Seite 50 Blas— 
angriffe durchgeführt. Der letzte Blasangriff fand am 31. Januar 
1917 in der Champagne slatt. Von nun an erfolgte der Gaskampf 
mit Geschossen Es gab 1918 acht Gasbataillone. 
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