Volltext: Krieg

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„Da müßt ihr euch schon an einen Offizier wenden. 
Wenn ich dem Gutsbesitzer was sage, das macht ihm doch 
keinen Eindruck." 
Erst spät kam Mehling aus Lüttich zurück und er 
zählte, daß die ganze Stadt beflaggt wäre. Franzosen, 
Engländer und Belgier waren schon dort. In den Cafes 
saßen sie. Die Marseillaise wurde gespielt und Hurra ge- 
schrien. Mehling war noch voll Freude und Glanz davon. 
Aber ich war traurig. Das verfluchte Vaterland stand mir 
doch nah! 
XIII 
Am nächsten Morgen ging es auf einer langen Brücke 
über die Maas, die hier ein recht stattlicher Fluß ist. Dann 
schlängelten wir uns am andern Ufer Stunde über Stunde 
die Höhen hinauf. 
Bei Dunkelwerden marschierten wir in ein Tal mit 
einem Kirchdorf drin. Es war kalt. An einer Brücke, unter 
der ein Bach brauste, hielten wir. Die Quartiermacher 
kamen. 
„Wie ist’s hier?" 
„Gute Quartiere!" riefen sie. 
Wir rückten auseinander. Ich merkte auf einmal einen 
Schmerz am rechten Fuß, wo meine Wunde gewesen war. 
Es war nicht der Schmerz wie von einer Blase, sondern 
ein dumpfer, innerer Schmerz. 
Wir gingen an einem steilen Grashang mit Obstbäumen 
entlang und kamen zu einem einzeln stehenden Fachwerk 
haus. Die Holztreppe darin war wie poliert, und der Flur 
im ersten Stock rings mit dunklem Holz ohne Verzierung 
verschalt. Ein paar Truhen, Brettstühle und eine hohe 
Uhr standen an den Wänden.
	        
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