Volltext: Krieg

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„Jawohl, Herr Leutnant. Der Verpflegungsoffizier hat 
einen Gutschein darüber ausgestellt." 
Nach langem Marsch hatte ich in der Nacht an einer 
Kanalbrücke einen Doppelposten aufzustellen. Ich selbst 
lag mit meinem Zuge in einem Häuschen dicht am Kanal 
als Feldwache. Der Mond schien. Ich ging auf dem Damm 
nach links und fand in einiger Entfernung den nächsten 
Posten. Nach rechts hatte ich eine Patrouille geschickt. 
Die kam erst nach geraumer Zeit zurück: 
„Herr Feldwebel! Wir sind an der nächsten Brücke 
gewesen. Da war aber niemand. Deshalb sind wir noch 
zur übernächsten gegangen, Dort führt eine große Straße 
über den Kanal. Und dort war auch niemand." 
Am Morgen schickte ich noch einmal eine Patrouille 
dorthin. Die kam schon nach zwanzig Minuten wieder: 
„Herr Feldwebel, jetzt stehen belgische Posten an der 
Brücke!" 
Ich schrieb darüber sofort eine Meldung an den Kom 
panieführer, schickte sie ab und saß in Ungewißheit da. 
Aber ich erhielt keine Antwort. 
XI 
Am nächsten Morgen marschierten wir ab. Es war kalt 
geworden. Aber die Sonne schien. Die breite Straße lief 
gerade durch eine flache Landschaft, die munter aussah. 
Am Nachmittag wurde sie unfreundlich. Die Bäume er 
schienen mir grau, und der Ort, in den wir marschierten, 
sah ungastlich aus. An der düstern Kirche lehnten 
Maschinengewehre. Geschütze aller Art standen auf dem 
Friedhof. 
Eine unsrer Maschinengewehrkompanien hielt davor 
und schaffte ihre Maschinengewehre hinein. Das waren 
Waffen, die nach dem Waffenstillstandsvertrag den Fein
	        
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