Volltext: Krieg

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pen aus der Stadt. Nur wir sollten als Nachhut bis zum 
Morgen dableiben. 
Die Stimmung in der Kompanie wurde immer schärfer 
gegen die Banden hinter der Front, vor allem als die 
Nachricht kam, daß in Brüssel die Drückeberger aus den 
Spelunken gekrochen wären, in denen sie sich bei den 
Einwohnern verborgen gehalten hätten. Und die hätten 
den Offizieren die Achselstücke von den Schultern ge 
rissen. Der Anführer der Bande sollte ein jüdischer Arzt, 
Doktor Freund, — oder so ähnlich, — sein. Darauf hätte 
sich die Bevölkerung von Brüssel erhoben. Die Truppen 
stäbe und die deutschen Behörden wären mit knapper 
Not entkommen. 
IX 
Am folgenden Mittag marschierten wir als letzte 
Truppe aus der stillen Stadt ab und trafen nach etwa 
einer Stunde mit dem übrigen Regiment zusammen. Die 
fünfte Kompanie kam als neuer erster Zug unter Leutnant 
Ssymank zu unsrer Kompanie. Die Züge Hanfstengel und 
Höhle wurden zu einem verschmolzen. Die Offiziere hat 
ten lange Besprechungen. Dann kam der Kompanieführer 
und rief die Kompanie um sich: 
„Ich habe Ihnen mitzuteilen, daß in Deutschland die 
Revolution ausgebrochen ist. Seine Majestät der Kaiser 
hat sich nach Holland begeben, ebenso der Kronprinz. — 
Die Division hat befohlen, daß in jeder Kompanie drei 
Vertrauensleute zu wählen sind. Die Züge teilen mir bis 
morgen je einen mit. Ich bemerke noch, daß diese Ver 
trauensleute keine Soldatenräte sind, wie in Rußland, 
sondern daß sie lediglich das Vertrauen zwischen Offizier 
und Mann noch mehr festigen sollen.'* 
Der Leutnant Ssymank stand vor seinem Zuge mit zu
	        
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