Volltext: Krieg

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Hanfstengel kam: „Lassen Sie trotzdem exerzieren?“ 
„Kommt der Kompanieführer denn nicht?“ 
„Doch, der kommt. Aber wir können doch nicht an- 
treten lassen. Ich denke, wir bleiben vorläufig, wo wir 
sind.“ 
Ramms! Fünfzig Schritt weiter auf die Straße. 
Wir ließen die Züge im Hause und warteten selbst vor 
der Tür. 
Nach etwa zehn Minuten kam Schubring. 
Hanfstengel meldete: „Wir haben die Kompanie nicht 
antreten lassen, wegen des Beschusses.“ 
„Wegen drei Granaten? — Da können Sie doch nicht 
einfach das von mir befohlene Exerzieren absagen! — 
Lassen Sie heraustreten!“ 
Ja, wenn man gewußt hätte, daß es bei drei Granaten 
bliebe! 
„Was sollen wir exerzieren?“ fragte Hanfstengel. 
„Ehrenbezeigungen sind das im Augenblick Not 
wendigste.“ 
Ich ließ den Zug vorm Haus antreten. 
„Stillgestanden! — Richten Sie sich besser auf! — 
Wenn wir überhaupt exerzieren, muß es stramm gemacht 
werden! Jedem ordentlichen Menschen macht es Spaß, 
sich einmal zusammenzunehmen.“ 
Ich rückte ein Stück die Straße entlang und über 
legte immer, wie ich ihnen sagen sollte, daß wir Ehren 
bezeigungen machen müßten, ohne daß zs wie ein Hohn 
herauskäme. 
Ich sagte ihnen gar nichts, sondern machte ihnen ein 
strammes Grüßen vor und ließ sie anfangen. Sie gaben 
sich Mühe. Ich hatte fast nichts auszusetzen, und wir 
waren in fünf Minuten fertig. Sollte ich es wiederholen 
lassen? Sie hatten es ja gut gemacht.
	        
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