Volltext: Krieg

und abgefangen worden, anderswo die erste und die dritte 
Kompanie mit dem Bataillonsstab. Offiziere fremder 
Regimenter waren herversetzt worden, die niemand 
kannte. Zwei der Bataillonskommandeure waren eigent 
lich Kavalleristen. Jetzt sollte ein Reserveregiment auf 
gelöst und damit unser Regiment aufgefüllt werden. 
Die Geschäftszimmer, bei denen ich war, lagen etwa 
fünfzig Kilometer hinter der Front und verkehrten mit 
der Front und den Feldküchen durch Boten auf Fahr 
rädern, die meist erst am nächsten Tage zurückkamen. 
Die Ersatzmannschaften, die ich mitgebracht hatte, 
bummelten in den Straßen umher und gingen ins Kino. 
Endlich eines Morgens war der Regimentsadjutant ge 
kommen und hatte befohlen, die Ersatzmannschaften 
sollten mit einem um zehn Uhr eintreffenden Bataillon 
zum Regiment vorrücken. 
Wir traten auf dem Marktplatz an. Die Ersatzmann 
schaften waren sehr still. Vielleicht fürchteten sie sich 
vor dem Bataillon, das angekündigt war, und wollten 
erst einmal das weitere abwarten. 
Wir warteten. Nach anderthalb Stunden kam ein 
Offizier geritten und sagte, das Bataillon hätte nicht den 
Umweg über den Ort hier machen wollen. Er würde den 
Ersatz vorführen. 
Wir marschierten ab. Ich ging hinten. Es war schwül. 
Die Sonne schien, aber zugleich war ein graues Gewitter 
licht da. 
Es war sehr dunkel geworden. In der Ferne zuckte 
es. Große Tropfen fielen, immer dichter. 
Im nächsten Ort traten wir in eine große, leere 
Scheune, die merkwürdig schwarz aussah, und warteten, 
daß der Gewitterguß vorüberginge. 
Gegen Abend kamen wir in eine kleine Stadt mit 
Renn, Krieg 23 OCO
	        
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