Volltext: Krieg

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Einer unsrer Sanitäter führte den Brand. Der sah 
schrecklich aus, mit tiefen Ringen unter den Augen, die 
den Arzt verängstigt ansahen. 
,,Die Sache kenne ich schon," sagte der Arzt und 
untersuchte ihn kurz. „Die Lunge ist in Ordnung. Der 
Vizefeldwebel kann Sie mit hinternehmen. Legen Sie sich 
auch viel in die Sonne. Das ist nicht so gefährlich, wie es 
aussieht. — Wir haben jetzt recht viel Fälle der Art," wen 
dete er sich an Lamm, „besonders bei Ihrer Kompanie." 
„Können die allein hintergehen?" fragte Lamm. 
„Ja, getrost." 
Lamm begleitete uns hinaus und gab mir sehr herzlich 
die Hand: „Erhol dich erst einmal hinten eine Zeit. Das 
übrige sehen wir dann. Die Tornister schicke ich euch 
mit dem Packwagen diese Nacht." 
Die Sonne war eben aufgegangen. Das Gehen war mir 
angenehm. 
Ich wollte Brand am Arm nehmen, aber er sagte: „Ich 
kann allein." 
So gingen wir still durch die Gräben, über die grüne 
Wiese und kamen auf die Straße. 
Wir wurden bald müde und setzten uns in den Straßen 
graben. Ich hätte jetzt gern etwas zu essen und zu trin 
ken gehabt. Aber mein Tornister war ja noch vorn. 
Wir gingen weiter. An einem Bach stand eine verfallne 
Mühle von blühendem Flieder umgeben. Unten im Wasser 
bewegten sich grüne Pflanzen wie Schlangen. Dann kamen 
wir in einen Wald und gingen an einer Förderbahn entlang, 
an deren Böschungen rote Erdbeeren zwischen grünen 
Blättern wuchsen. Wir setzten uns, müde aber glücklich. 
Wir gingen wieder und setzten uns wieder und kamen erst 
zu Mittag ins Waldlager, wie Kinder auf einem Ausflug.
	        
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