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Bildnis meiner Mutter (1931).
seine Arbeit als Lehrer, sein Schaffen als Künstler sind ganz und seit jeher
der Heimat gewidmet. Im Wesen der allgemeinen Entwicklung der modernen
Kunst liegt es, daß er erst spät, fast als Fertiger, in München Kunststudien
machte; so blieb dem Reifen jener äußerliche akademische Lehrgang erspart,
der für die meisten doch nur ein paar verlorene Jahre bedeutet. Die male
rische Tradition Münchens, wo er die Prof. Knirr-Schule besuchte und von
Konstantin Gerhardinger starke Eindrücke empfing, kam seiner
angeborenen malerischen Richtung entgegen. War er bisher Impressionist aus
Temperament gewesen, so errang er sich von nun an in neuem jahrelangem
zähem Kampf Freiheit des Blickes und der Technik. Wenn er heute als Meister
des Pinsels vor uns steht, so verdankt er das nicht bloß seiner selten starken
Begabung, sondern jener freudigen Hingabe an die Arbeit, welche die Seele
der Kunst ist. Seine sympathischen, originellen Leistungen fanden die Aner
kennung der Presse, staatliche Preise und Verkäufe bezeugen aber vielleicht
noch besser die Beliebtheit, der sich die hohe Malkultur seiner Werke erfreut.