Volltext: Alpenrosen aus dem Traunviertel

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und die Volksjitte wird Hier freu gewahrt — und unzählige 
Yusiprüche der Hohen Frau hat man hier treu verzeichnet. Um 
Eingange der Mühle, die hoch über dem braujenden Sebirg3- 
bache, wie auf einer Baftei fteht, liegt eine alte Kapelle und 
die Kaijerin hat dem Altar ein mit Perlen verziertes Marien- 
bild gefchenkt. Hier fahı ich fie — e8 waren glühende Sommer- 
tage und ich fam wieder einmal von Linz in das OVberland — 
in aller. Frühe, im Sommer 1896, in ftiller Andacht. 
Nach Jahren weilte ich nun vier Monate in der Mühle 
bei Ddiefen lieben Leuten. Daz Drama von Sen? war {chon 
jeit fajlt einem Jahre vorliber und die Silberfäden der Ver- 
gangenheit weben fih um die Geftalt diejer hHehren Königin und 
Raijerin.-. Doch daz Chal. jugendfrijh und anziehend wie einft! 
„Sn einem kühlen Grunde da geht ein Mühlenrad. ..“ — 
Da erfuhr ih denn mandhe3S von ihr und wie fie die Wirtin 
auf die Al begleiten mufjste, um den echt traunviertlerijchen 
„Kaiferfhmarrn“ zu bereiten, ja, wie fie die Pfanne, darin 
diejer, bereitet und aus der jekßt mein Hunger geitillt, durchaus 
für die Hoffüche Haben wollte... Und wie Herrlich und glücklich 
jie hier‘ gewejen.‘. . Der AXaijer hat das Pfandl. wieder. zurück 
gefchenkt und alz man diejen Sontmer das Thal durch. eine 
eleftrifche Anlage zu „verfchandeln“ drohte, ließ. der GHerricher 
weiter Lande perfönlidh den Befehl ergehen, man jolle doch 
jein  Nettenbachthal und die Mühle {Honen- und der Bau 
unterblieb. Jeden Tag. bringt man — wie einft der Kaijerin — 
jo ‚ihm —-die Mildh vom dort zum. Schloffe, und zwar in 
Ichlichtem hölzernen Butten, ander3 will er es nicht. Dann 
geht die Mirzl und die Nandl keichtfüßig in der Hübjhen Tracht 
hinüber zunr Kaijergarten an der IfchL, indefjen der Herricher 
beim Bortrage des Grafen Franz Chımn vder bei dem des ungari- 
jhen Collegen fhwere. Sorgen hat. Wenn er dann an das 
SHenfter tritt,” der fo viel Leid. erfahren, fo fieht er den Dach- 
itein im AWbendfenuer Iohen und das wirkt gewijs verfühnend. . . 
„Über den Bergen dort wehet der Wind, * 
Dort jiket Frau Maria und wieget ihr Kind.“ — 
Sch war bis Ipät in den Herbit dort geblieben, als ich 
aber im Hotel in SIOHL weilte, von wo der Schnellzug mich im 
Herbit wieder gen Süden bringen follte, nach Villach, wo es 
jet. nocdh- fommerlih und warm, bevor dort auch der Winter
	        
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