Volltext: Malerisches Allerlei. Zweiter Band. (Zweiter Band / 1845)

Bekanntlich wurde das Kloster Fulda vom Apostel der Deut—⸗ 
schen, dem heil. Bonifacius, gegründet. Die Stadt Fulda liegt in 
dem alten Buchenlande oder Buchau, das damals noch ein großer 
rauher Wald war. In diesen nun begab sich im Jahre 742 der 
Abt Sturm, um daselbst im Namen des heil. Bonifacius einen 
Platz zu einem Kloster aufzusuchen. Er waͤhlte dazu einen Ort an 
dem Flusse Fuldoha (Fulda), uͤber den die thuͤringischen Kaufleute 
nach Mainz zu gehen pflegten, erbaute das Kloster daselbst, Bene— 
dictinermönche besetzten es, und er selbst wurde zum Abte erwaͤhlt. 
Von Jahrhundert zu Jahrhundert erhoben sich die Vorrechte dieses 
Klosters, 869 erhielten sogar seine Aebte das Primat vor allen Aebten 
in Gallien und Deutschland, und endlich im Jahre 1752 erhob Be— 
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nedict XIV. die Abtei zu einem exemten Bisthum. Die Stadt selbst 
entstand aus einem, bei dem Kloster angebauten, im Jahre 1162 
mit Mauern umgebenen und mit staͤdtischen Gerechtsamen begabten 
Dorfe. 
Der Leichnam des heil. Bonifacius ward zwar zuerst nach 
Utrecht gebracht, wurde aber spaͤter auf Begehren des Erzbischofs 
Lullus nach Fulda gefuͤhrt, wo er jetzt noch in der herrlichen Dom⸗ 
lirche ruht. Am Fuße des neben dem Bischofsberge gelegenen Cal—⸗ 
varienberges ist ein Brunnen, der den Namen des heil. Bonifacius 
führt, weil der Apostel der Deutschen, der Legende nach, hier seine 
boras gebetet hat, woher auch der benachbarte Ort Horas hei—⸗ 
zen soll. 
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keipzig, Ornck von J. B. Hirschfeld.
	        
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