Volltext: Die Mannschaft 3. Band (3. Band / 1938)

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Mohn. Die Hagebutten fallen wie Blutstropfen. Die RKanonen brüllen. 
Der Herbst wirft wie ein Gauklerkönig einen Scharlachfetzen von seinem 
Rönigskleide übers kahle Feld. Die rote Russenabendsonne rollt über die 
Berge. Im gestorbenen Dorfe funkeln die Häuser wie sündenrotes Gold. 
— „In einer halben Stunde!“ —— 
Unsere Augen gehen in die Sterne und gehen in die Erde. 
Er steht unter uns, der Major. Mager steht er da, ein bißchen ver⸗ 
runzelt, die Hand am Krückstock. Sein Waffenrock ist verblichen, ange⸗ 
rissen. Seine Lippen sind verkniffen. Seine Augen blitzen. Und wie er 
knurrt und spricht und wettert, da klirrt das Kiserne Kreuz auf seiner 
Brust. Wir sehen ihn groß an. Wir haben keinen Hunger und keine 
Sehnsucht mehr. Nur noch vor! — Nur nach vorn! — In den Tanz⸗ 
platz des Todes. — Hinein mit Hurra und blitzendem Bajonett in die 
andringende feindliche Linie. Deutschland ist unsere Heimat. In unseren 
Ohren klingt noch das Sausen des Rheins. In unseren Augen zittern 
die grünen Wälder Thüringens. In der Brusttasche tragen wir Briefe, 
angedreckte, grau gewordene Briefe, darin flüstert, weint und singt das 
Blut unserer Heimat. 
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