Volltext: Die Mannschaft 2. Band (2. Band / 1937)

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alle dicht vor unserm Drahtverhau in das Niemandsland prasselten, riß 
uns schier zu Boden. Hin und wieder rasselte drüben ein Maschinen 
gewehr, schüttelte seine Geschoßgarbe auf unsre Böschung. Und da war 
es 7 Uhr! • 
Los!" brüllte ich und sprang auf die Deckung. Rechts und links von 
mir war's plötzlich ein Leuchen von Menschen, ein Klappern von Ge 
wehren und Spaten, ein Hasten und Rennen. Der Zug stürmte in drei 
Stoßtrupps, denen eine Maschincngewehrgruppe dichtauf folgte. Die 
Leute liefen halb gebückt, das Gesicht nach vorne. Lin Maschinengewehr 
kläffte uns in die flanke. Und da hatten wir schon den vordersten Graben 
erreicht. Ich sah noch, wie rechts von mir, etwa 20 Meter weit, der 
Linksheraus mit seinen Leuten in den feindlichen Graben sprang, ihn auf 
rollte. Dann verbissen sich Deutsche und Franzosen ineinander, aus 
breiten Frontstrecken, in zähen Linzelkämpfen. 
Um 9 Uhr hatten wir das Grabensystem überwunden und strebten 
siegestrunken auf ein Wäldchen zu, das etwa soo Meter weiter den 
Horizont dunkel abriegelte. Dahinter, das wußten wir, würde das freie 
Feld sein. Die Feldschlacht fürchteten wir nicht, wir suchten sie. Nur in 
der Feldschlacht kann die Entscheidung liegen. Rechts und links, in anderm 
Regimentsabschnitten, hatten sie schon das freie Feld erreicht. Dieses 
Wäldchen würde uns keine Schwierigkeiten verursachen, dachten wir. 
Und da schlug uns rasendes Lleinfeuer entgegen, teilweise in die 
Flanke. Feindliche Maschinengewehrnefter, wahrscheinlich in einer toten 
Beschußzone unsrer Batterien gelegen, nahmen uns in Empfang. Der 
Zug des Vizefeldwebels Linksheraus wurde zuerst erfaßt und empfing den 
Lisenhagel wie eine Unvermeidlichkeit. Was gerade stand und lief, brach 
im rasenden Feuer zusammen. Einige Verwundete hasteten oder krochen 
zum nahen dritten französischen Graben zurück. . . 
wir haben dann noch mehrere Stunden auf derselben Stelle gelegen, 
bis unsere Artillerie die geschickt getarnten Nester ausfindig gemacht hatte 
und bis die Lameraden rechts und links herumgekommen waren. Erst 
gegen Abend konnte hier der Vormarsch weitergehen. Unsre Lompagnie
	        
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