Volltext: Die Mannschaft 2. Band (2. Band / 1937)

kam, daß er, wie er da stand, einfach entwaffnend wirkte und jetzt nur 
noch gewinnen konnte. 
Aber die Front war viel unbarmherziger, und das war, obwohl es 
grausam war, notwendig, denn die Zeiten der Entscheidung bedürfen der 
entschlossensten Sachlichkeit und nicht der Gefühle, die billig sind wie 
Brombeeren. 
Trotzdem war Geyer ein klein wenig im Vorteil, einfach deswegen, weil 
er diesem Feldwebel gegenüberstand, «in lächerlicher Don «Quichote vor 
einem niederträchtigen Schreiber. 
„Holen Sie Ihren Tornister!" fuhr ihn der Feldwebel an. 
Geyer machte eine übertriebene Kehrtwendung und raste zur Feldküche. 
Gleich daraus kam er mit einem Ding zurück, das keinem militärischen 
Ausrüstungsgegenftand glich. Es war ein tropfender Klumpen von Lehm, 
Dreck und Wasser, denn sein Tornister hatte unter dem Aschenfall der 
Feldküche gehangen, eine Handbreit über dem unendlichen Schlamm der 
Wege. 
Der Feldwebel warf einen ironischen Blick darauf. 
„Morgen um sechs Uhr Appell mit Tornister", sagte er über Geyer weg 
zur Kompagnie. „Sie sind zwanzig Kilometer spazierengefahren. Sie 
haben sich ausgeruht und gut gefuttert —", er machte eine pause und sah 
die Kompagnie an, als verlange er Beifall, aber er begegnete ausdrucks 
losen Gesichtern. „Dafür haben Sie heute Strafwache. Von drei bis 
fünf. Bei der großen Bagage. Wehe, wenn da geklaut wird wie in den 
letzten Nächten. Sie sind dafür verantwortlich." 
Er schwieg und sah Geyer an. 
Geyer sagte: „Jawohl, Herr Feldwebel!" 
„weggetreten!" 
Die Kompagnie ging auseinander. Geyer schlich geknickt davon. 
Als er sein «Quartier, einen ausgeräumten Kuhstall mit Mist unterm 
dürftigen Stroh, betrat, sagte jemand zu ihm: „Da hast du selbst Schuld 
dran! Was bist du für'n Kerl!" 
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