Volltext: Die Mannschaft 2. Band (2. Band / 1937)

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Stellung auf Torpedobooten und U-Booten der älteste seemännische 
Unteroffizier als „Nummer j" versieht, besorgt sich gelegentlich irgend 
ein ihm fehlendes oder brauchbar erscheinendes Ausrüstungsstück „unter 
der Hand", dieses war das so beliebte „Besorgen". Ls war aber beim 
besten willen nicht anzunehmen, daß jemand an Bord sich einige Tonnen 
Blei etwa auch „besorgt" hätte, da wir dieses bei dem „Abwiegen des 
Bootes" beim ersten „prüfungstauchen" unweigerlich merken mußten. 
Als nun im August |9|4 das erste Schreiben der werft kam mit der 
Bitte, die noch bei uns an Bord befindlichen „Trimmgewichte" nunmehr 
wieder abzugeben, da sie dringend gebraucht würden, schrieb ich von 
Helgoland aus zurück, daß sie nicht mehr hier seien. Dann kam die An 
frage im September zurück, wo die Dinger dann wären, wir gaben die 
Antwort, sie müßten jedenfalls nach dem „Trimmversuch" wieder an die 
Werft zurückgegeben worden sein. Zu Weihnachten erfuhren wir dann 
in schon etwas gereizterem Ton, daß eingehende und umfangreiche Nach 
forschungen bei dem gesamten in Frage kommenden werftpersonal er 
geben hätten, daß keine Dienststelle der werft die Gewichte bekommen habe. 
Da kam mein leitender Ingenieur Romeiß, der bei dem fraglichen ver 
such bereits an Bord gewesen war, auf den Gedanken, daß die Gewichte 
in der Lile der damaligen Ausrüstung vielleicht doch nicht an die werft, 
sondern an das wohnschiff „Irene" abgegeben worden sein könnten. Ls 
war Februar geworden, als die werft zurückschrieb, daß die Nachfor 
schungen auch auf der „Irene" ergebnislos gewesen seien, wir möchten 
uns nun endlich bemühen, die Sache aufzuklären, da die werft sonst, zu 
ihrem Bedauern, genötigt wäre, unserer vorgesetzten Dienststelle die An 
gelegenheit zu unterbreiten, wir müßten doch zum mindesten angeben 
können, an wen auf der „Irene" die Gewichte denn abgegeben sein sollten. 
Das konnte die werft allerdings ja wohl verlangen. Der leitende In 
genieur kam dann bei nochmaligem scharfen Nachdenken auf den schlauen 
Gedanken, daß die Gewichte dann doch höchstwahrscheinlich an den 
„U. V. D." auf „Irene" abgeliefert worden wären. 
Ich unterschrieb also glücklich: „Die Gewichte werden, soweit sich hier
	        
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