Volltext: Die Mannschaft 2. Band (2. Band / 1937)

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nun zurück: erst einzelne, dann Gruppen, schließlich ein fast ununter 
brochener Zug. 
Die Lameraden von sr erzählen: Auch der heutige Ansturm auf den 
feuerspeienden Dorfrand ist im Schwirren der Maschinengewehrgarben, 
im Niedersturz der Schrappnelle und Granaten zusammengebrochen . . . 
(Die Herren dahinten wissen's eben besser als die vorderste Linie.) 
Bald zieht die Sanitätsflagge, welche über unserm Unterstände flattert, 
die schwerer Verwundeten, die sich nicht mehr weiter schleppen können, 
magnetisch an. Die Ärzte, die seit unserer Ablösung nichts mehr zu tun 
haben, erbarmen sich natürlich der Lameraden vom Schwesterregiment. 
Bald hallt unser enges Gewölbe vom Stöhnen der armen Burschen 
wider. Zwar können hier vorn auf dem Truppenverbandplätze keine 
großen Operationen vorgenommen werden. Aber mancher Steckschuß 
wird doch herausgeholt, mancher zertrümmerte Arm- oder Beinknochen 
geschient, das geht ohne tolle Schmerzen nicht ab. 
Mit Einbruch der Dunkelheit verebbt der Strom der Verwundeten. 
Offenbar ist der Angriff wiederum abgeschlagen und aufgegeben. Die 
französische Artillerie, nunmehr nicht mehr durch Niederkämpfung der 
Sturmtruppen und der sie unmittelbar unterstützenden leichten Artillerie 
in Anspruch genommen, beginnt, das Hintergelände abzustreuen, wo sie 
mit Recht die zurückgenommenen Reste der heutigen Angreifer, die Ruhe 
stellungen vermutet — und mit Unrecht das Anrücken der leider nicht 
vorhandenen Reserven. 
wir müssen in unsern Unterstand zurück. 
Ls ist nicht der leiseste Zweifel: dort hat unser Zweiundvierziger so 
gründlich vorgearbeitet, daß ein etwaiger schwerer Volltreffer von drüben 
die noch stehenden Reste unserer Behausung mitsamt uns allen in 'n Dutt 
hauen müßte. Aber — wir haben nichts Besseres. Splittersicher ift's hier 
immerhin. 
So hocken wir denn um unsere Azetylenlampe herum, erzählen uns 
unsere Erlebnisse aus den fünf Tagen seit unserer Trennung, Stab und
	        
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