Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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scheinlich, um sich dem Feuerüberfall der schwersten Laliber durch die 
Flucht zu entziehen. 
In diese flüchtende Masse ist nun eine zweite schwere Granate hinein 
geschlagen — 
Es ist unmöglich, dieses Bild zu schildern. Aus zwei Dutzend jungen 
Männern hat das berstende Geschoß einen Haufen Bruch gemacht, der auf 
dreißig Meter im Umkreise verstreut ist. 
Und doch, bei allem Entsetzen spüre ich bis in den feinsten Nerv ein 
tierisches Gefühl knirschender Befriedigung. Siebenhundert habt ihr mir 
kaputtgeschossen in drei Tagen — aber auch von euch hat ein Posten 
dran glauben müssen —! Recht so! recht so! Lrieg ist Krieg! 
Line Sekunde später schäme ich mich bis ins Mark. 
Nitze kommt zurück und meldet: er habe am jenseitigen Abhang der 
Mulde einen französischen Unterstand entdeckt, der für uns in Frage 
komme. Lr sei durch einen Volltreffer in der Mitte eingedrückt, die beiden 
äußersten Ecken seien aber noch brauchbar, und von einer zur andern 
sei neben den herunterhängenden Trümmern noch ein schmaler Durch 
gang freigeblieben. Zwar hätten sich dort schon zwei Sanitätsstäbe ein 
genistet, aber auch wir würden dort zur Not noch unterkommen. Es 
seien ein Assistenzarzt von der ersten Abteilung unseres Frankfurter 
- 8. Feldartillerie-Regiments und unsere eigenen Arzte, unser lieber fünfzig 
jähriger Oberstabsarzt Doktor Lindhorst und der Assistenzarzt Doktor 
Miehlke, unsere Tischgenossen aus der Stabsbaracke im waldlager! 
Einzige Schattenseite: ein bißchen weit vom Bataillon entfernt, un 
gefähr fünf Minuten zu gehen — aber die einzige Gelegenheit weit und 
breit, wo man in Ruhe arbeiten und telephonieren könne. 
Etwas näher heran, unbeschädigt, liege noch ein zweiter Unterstand 
— den habe sich aber bereits der hohe Brigadestab gesichert. 
wir stapfen hinüber, es ist eine kleine Gebirgspartie, und besichtigen. 
Sehr komfortabel ist sie nicht, diese Bleibe, von oben sieht man nur 
das klaffende Trichterloch — beiderseits sind ein paar Linsteiglöcher stehen 
geblieben. wenn man hinunterklettert und ins Innere kommt, so bietet