Volltext: Die Mannschaft 2. Band (2. Band / 1937)

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Zwischenspiel vor Veröun 
Von Walter Bloem, Major d. R. a. D. 
?. 
Am 24. Februar -g;ö nachmittags 4 Uhr war ich mit etwa sso Ge 
wehren zum Angriff angetreten. Am 26. abends um 7 Uhr wurde ich 
aus der vordersten Linie abgelöst — mit Gewehren. 
Lehrt — marsch —! 
Unsere etwa 20 Schwerverwundeten aus der vordersten Linie schlepp 
ten wir mit. 
So stapften wir in die schwarze Nacht hinein — in Richtung auf die 
Chambrettes-Ferme, in deren Letter sich gestern abend der Regimentsstab 
einquartiert hatte. Rundum brüllte die nimmer rastende Schlacht. 
Bisweilen erhellten französische Fallschirm-Raketen das Gelände. Dann 
konnten wir sehen, was wir ohnehin wußten: welch einen Pfad der 
Verdammnis wir zu wandern hatten. Das Gelände, vor fünf Tagen 
noch eine Ackerflur in friedlicher winterrast, hatte sich in eine starre Mond 
landschaft verwandelt, zersiebt von unzähligen Lratcrn bis zu den haus 
tief klaffenden Abgründen, welche unsere Zweiundvierziger hineingewühlt. 
Jetzt hatten wir den Höhensaum erreicht, auf dem uns gestern nach 
mittag das Maschinengewehrfeuer vom Lirchturm und vom verdrahteten 
Saume des Dorfes Douaumont gefaßt hatte. Heute früh mußten wir da 
vorn in unserm Graben, rückwärts gewandt, das unerträgliche Schau 
spiel erleben, wie die zu unserer Ablösung anrückenden Lottbuser Zweiund- 
fünfziger, das tapfere Schwesterregiment, mitten im herrlichen Ansturm 
vom gleichen erbarmungslosen Mitrailleusenfeuer umgelegt wurden . . .
	        
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