Volltext: Die Mannschaft 2. Band (2. Band / 1937)

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Wildbret an der Ostfront 
Von Wilhelm Joost 
I^mil hieß er. Er hatte mir gleich in der ersten Grabennacht im Horch 
postenloch die eben aufglühende Zigarette aus dem Gesicht geschlagen, ehe 
die sibirischen Scharfschützen drüben den willkommenen Lichtpunkt erspähen 
konnten; und solch einen Liebesdienst vergißt man nicht. So fand zunächst 
ich einen Freund an ihm und später wir alle. 
wir — das war ein Dutzend junger Soldaten von Hunderten des 
Jahrganges gg, die sich noch freiwillig an die Front gemeldet hatten, 
und die, den Lenophon und den plutarch und unsre Klassiker im Kopf, 
unter allen Umständen große Heldentaten vollbringen wollten. Herrlich 
war die Fahrt den Rhein entlang gewesen, unsre wagen hatten wir nach 
dem Vorbild derer von -4 reich geschmückt und mit Inschriften wie „gger 
Blut ist keine Buttermilch" und „Franzos' — jetzt kommt der letzte Stoß" 
versehen, und in Köln waren wir vor lauter Singen und Hurraschreien 
bis auf die begleitenden Unteroffiziere allesamt heiser. Lin großartiger 
Anfang, so recht nach unserem Herzen! Auch die ersten Wochen im Westen 
damals waren vielversprechend, bis wir dann wieder herausgelöst und 
nach langem Hin und Her nach Rußland verschoben wurden, um endlich 
in diesem pißwinkel der Ostfront, wie wir ihn ergrimmt nannten, abge 
stellt zu werden. Hier wurden wir auf die Stoßtrupps und MG.-Kom- 
pagnien der eingesetzten Landwchrregimenter und Landsturmbataillone 
verteilt, und unser Dutzend Studenten und Seminaristen, das von den 
Kasernenstuben der westdeutschen Garnison unentwegt zusammengehalten 
hatte, kam schließlich zu bravem ostdeutschem Landsturm, wo man, wie
	        
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