Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 3. Heft (3. Heft / 1933)

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fest den Kolbenhals, unruhig späte man in das Dunkel hinaus, auf dem Bauche krochen verwegene 
Freiwillige bis an die russischen Stellungen und blieben weit vorgeschoben als Horchposten liegen. 
Ein neuer russischer Ansturm erfolgte. Ein Flammenbrand lief den Graben entlang, wie Raketenappa- 
rate sprühten die Maschinengewehre. Abgeschlagen. So brach der Morgen des 8. August an. Wiederum 
kam Befehl zum Rückzüge. Die Oberösterreicher gingen zurück, Schritt für Schritt, jede Geländewelle, 
jedes Waldstückchen zäh festhaltend. Im rasenden Kampf riß die Verbindung wiederholt zwischen den 
Kompagnien ab, sie wurde durch Gefechtsordonnanzen, die unermüdlich mit Befehlen und Meldungen 
hin- und hereilten, wiederhergestellt. Russische Kavallerie tauchte auf; von nachdrückendem Schnellfeuer 
erreicht, verschwand sie gleich wieder, ohne einen Anritt zu versuchen. Die Verluste mehrten sich beim 
Thronfolger Erzherzog Korl Fronz Josef beim Abschreiten der Front 
im (besprach mit Oberleutnant Lichtnectert am 19. August 1916. 
Rückzug. Wo aber ein Landwehrmann getroffen niedersank, da sprangen Krankenträger heran, Kame 
raden faßten zu, um keinen in Russenhände fallen zu lassen. Rur 70 Mann, eine mit Rücksicht auf 
die enormen Schwierigkeiten des Verwundetentransportes während eines Rückzuges geradezu minimale 
Ziffer, gerieten verwundet in russische Gefangenschaft. Ein glänzendes Zeugnis für die Kameradschaft 
und selbstlose Aufopferung, welche in diesem Regiment herrscht. 
Inmitten des Viereckes, welches das Regiment bildet, stehen zwei Bäume, in ihrem Schatten zwei 
Tafeln, umkränzt mit Eichenlaub, auf ihnen hängen nicht weniger als 212 Auszeichnungen, die heute 
an Fähnriche, Kadetten, Unteroffiziere und Mannschaften dieses Heldenregiments verliehen werden 
sollen. 212 Auszeichnungen an einem Tag, die wollen verdient sein. Mit blutroten Lettern steht die
	        
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