Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 2. Heft (2. Heft / 1931)

Endlich wurden vom 24. bis 28. Februar, nach langer Zeit wieder einmal unter Dach, dem Negi- 
mente Tage der Erholung in Dolxyca gewährt, wo am 25. Februar das 6. Marschbataillon, Hauptmann 
Anton Freund, mit 12 Offizieren und 618 Mann eintraf und die ersten Handgranaten ausgegeben wurden. 
Am 25. Februar spendete Feldkurat Gottlieb Ettlmaier die Generalabsolution. 
Nach Formierung von 2 Bataillonen: 
1. Bataillon unter dem neu eingeteilten Major Richard Bannach des Landwehrinfanterieregiments Nr. 20, 
Adjutant Fähnrich Dr. Ludwig Langoth, 
1. Kompagnie Leutnant Gustav Luther, 
2. Kompagnie Hauptmann Artur Kawinek, 
3. Kompagnie Oberleutnant Egon Kälterer, 
1. Maschinengewehrabteilung Stabsfeldwebel Josef Fasching. 
2. Bataillon Hauptmann Oskar Damaschka, Adjutant Leutnant Rudolf Weöera, 
5. Kompagnie Oberleutnant Otto Muck, 
6. Kompagnie Oberleutnant Ferdinand Arnreiter, 
7. Kompagnie Hauptmann Anton Freund, 
2. Maschinengewehrabteilung Feldwebel Gustav Oberwöger 
mit einem Verpflegsstand von 1272 Personen und 270 Pferden und einem Gefechtsstand von 902 Feuer 
gewehren und 4 Maschinengewehren ging es schon am 1. März wieder vorwärts. 
Seit 28. Februar bildete das Landwehrinfanterieregiment Nr. 2 und 21 und das Landesschützen 
regiment Nr. I die Gruppe Oberst von Wasserthal, unterstellt der 9. Jnfanterietruppendivision, General 
major Schön innerhalb des XVIII. Korps. 
Skizze 8 Zunächst kamen die Zweier nach Buk im Solinkatal und von da am 2. März zum Nachtangriff 
beiliegend. au f die Höhe Kote 775 nordöstlich Buk, der jedoch im gürteltiefen Schnee auf steilen Hängen vor den feind 
lichen Drahtverhauen stecken blieb und schwere Verluste kostete. Fähnrich Adalbert Bans siel hier. 
In der Nacht zum 3. März wurde das Regiment wieder nach Buk zurückgenommen und kam vom 
5. bis 9. März in eine Stellung auf die Höhe Kote 736 südlich der Wetlina. 
Neuerlich sollte der Angriff auf die Höhe Kote 775, welche von den Russen scheinbar geräumt worden 
war, unternommen tverden. Das Regiment war hiezu am 10. März bereitgestellt. Der Angriff wurde 
aber abgesagt. Eine unerträgliche Kälte herrschte und ein eisiger Sturmwind blies. Das Regiment kam 
nach Einbruch der Dunkelheit nach Buk zurück, wo es auch am 11. März verblieb. 
Die Stiftung der bronzenen Tapferkeitsmedaille wurde Verlautbart. 
Am 12. März machte das Regiment den Angriff über die Höhe Kote 775 in der Richtung auf Terka 
und nahm die Abhangsrücken nordwestlich Kote 775 in Besitz. Fähnrich Martinetz erlitt dabei eine schwere 
Verwundung, der er später erlag. Starkes Schneetreiben, große Kälte, viele Erfrierungen begrenzten die 
weitere Angriffstätigkeit. 
Vom 13. bis 23. März wurde die erreichte Stellung, trotzdem sie täglich von feindlicher Artillerie 
stark beschossen wurde, von den Zweiern gehalten. Regen und Schnee wechselten, die Eisgänge zerstörten 
wiederholt die Brücken über die Solinka und Wetlina, so daß der Regimentsproviantoffizier Hauptmann 
Robert Beron mit dem Menagezuschub und der Versorgung des Regiments äußerste Schwierigkeiten hatte. 
Da erfolgte am 23. März bei Morgengrauen ein großer Angriff der Russen gegen unsere Stellungen. 
Zwei Angriffe waren bereits vom Regiments abgewiesen worden, wobei Major Richard Bannoch eine schwere 
Verwundung erlitt, und abwehrbereit standen die Zweier, auf weitere Angriffe gefaßt, als sie sich un 
erwartet auf einmal im Rücken von den Russen, die beim links angeschlossen gewesenen Regiment durch 
gedrungen waren, umstellt und in ihrer Freiheit gelähmt sahen. So kamen 450 Mann, fast das ganze 
Regiment, in Kriegsgefangenschaft. Nur der Regimentsstab, dann der vom findigen Bataillonshornisten Paul 
Synek gerade nock rechtzeitig aufmerksam gemachte Fähnrich Dr. Ludwig Langoth mit 13 Mann und Leutnant 
Othmar Zaiser, der schon unter den Gefangenen war, entkamen der Kriegsgefangenschaft. Dieser Unglücks 
tag brachte auch die Hiobspost vom Falle der Festung Przemysl am 22. März 1915.
	        
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