Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 [H. 1] ([H. 1] / 1929)

Kurzer Überblick über die kriegerische Tätigkeit des Land- 
wehrinfanterie-, beziehungsweise Schützenregiments Nr. 2. 
In der Schlacht bei Lemberg—Przemyslany 1914. 
Die Weisung des Armeeoberkommandos mit Op. Nr. 1139 vom 25. August, daß die 44. Landwehr- Skizze 3 
Jnfanterietruppendivision bereit sein muß, feindlichen Vorstoß von Nordost auf Lemberg abzuweisen oder beiliegend, 
ostwärts flankierend einzugreifen, wenn der Feind aus nördlicher Richtung gegen die 3. Armee vorgehen sollte, 
hatte das 3. Armeekorps, dessen Truppen östlich Lemberg im Kampfe, veranlaßt, die 44. Landwehr-Jnfanterie- 
truppendivision am 26. August auf die Höhen Kulikow-Zoltance marschieren zu lassen. 
Unterdessen zwang das übermächtige Anrücken der Russen von Osten das Armeeoberkommando, am 
26. August dem 3. Armeekommando zu befehlen, daß die 44. Landwehr-Jnfanterietruppendivision zum 
Gefechte des 3. und 12. Korps herangezogen werde. 
In Auswirkung dieses Befehles mußte das Regiment wieder südlich marschieren und legte am 27. Au 
gust den 21 lern langen Weg vom Meierhof Bolszow über Zydatycze und Lesienice bis Winniki bei sen 
gender Hitze in der Zeit von '/z5 früh bis '/z12 vormittags zurück. Es lagerte dann dort und nachdem 
zufolge Op. Nr. 1208 des Armeeoberkommandos vom 27. August die 44. Landwehr-Jnfanterietruppendivision 
gleichfalls zum offensiven Einsetzen befohlen war, rückte das Regiment am 28. August abends bis nahe 
südlich Miklaszow vor. 
Die Feuertaufe. 
Am 29. August früh ging das Regiment weiter bis östlich Bilka-Slachecka vor und kam von hier aus 
in zwei getrennten Gruppen — südliche Gruppe: 1. bis 6. Kompagnie, Maschinengewehrabteilung 1, Re 
gimentspionierabteilung; nördliche Gruppe: 7. bis 12. Kompagnie, Maschinengewehrabteilung 2 und 3 — 
im Vereine mit dem Landwehrinfanterieregiment St. Pölten Nr. 21 und dem 4. Bataillon des Landes 
schützenregiments Trient Nr. I bei Zurawniki nnd auf der Jezieruahöhe gegen Gliniany östlich Lemberg 
in den ersten Kampf. 
Während es bei der nördlichen Gruppe, Generalmajor Franz Ritter v. Rziha, auf der Jeziernahöhe 
zu keinem größeren Gefechte der Zweier kam, hatte die südliche Gruppe, Oberst Konstantin Wasserthal 
Ritter v. Zuccari, ein schweres Gefecht zu bestehen. 
Es gelang dabei dem Oberstleutnant Franz Karl Unger, dessen Adjutant Oberleutnant Peter Wolfs 
berger war, mit seinem 1. Bataillon samt Maschinengewehrabteilung 1, der 5. und 6. Kompagnie und der 
Regimentspionierabteilung, welchen sich links Teile des 1. Bataillons des Landwehrinfanterieregiments 
Nr. 21 und rechts das 4. Bataillon des Landesschützenregimentes Nr. I sowie Teile des Infanterieregi 
ments Nr. 7 anschlossen, unterstützt durch das wirkungsvolle Feuer der südlich Hermanow aufgefahrenen 
44. Landwehrhaubitzdivision, von Czarnuszowice vorbrechend, das Wäldchen am Südrand von Zuremmifi 
den Russen im Sturme zu entreißen. 
Der Bataillonshornist Paul Synek, angefeuert durch seinen Kommandanten, blies immer wieder 
„Sturm", bis das Signal von allen Hornisten in Hörweite gegeben wurde und Welle um Welle der todes 
mutig Angreifenden vorwärtsquoll und gleich einer Überschwemmung die verstärkte Stellung der Russen 
überflutend in unvergleichlichem Elan mit weithin schallendem Hurra erstürmte. 
Groß war die Zahl der toten und verwundeten Russen, die das Gefechtsfeld bedeckten und nur die 
eingebrochene Dunkelheit ermöglichte den anderen zu entkommen. 
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