Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 [H. 1] ([H. 1] / 1929)

Am 3. August war die Mannschaft bereits vollkommen ausgerüstet und tagsdarauf begannen die 
Belehrungen über Munition, Verpflegung, Sanitätsdienst, Feldpost usw. 
Dann waren Übungen im Felddieuste und am 8. August wurden bereits Munition, Verbandpäckchen 
und die Legitimationsblätter ausgegeben.*) 
Nächsten Tag um sechs Uhr abends verabschiedete sich am Bahnhöfe das Offizierskorps vom bisherigen 
Regimentskommandanten, Obersten Josef Kroupa, welcher zum Kommandanten der 40. Landsturmbrigade 
ernannt worden war, mit der er im äußersten Osten der Monarchie zu Beginn der Operationen am Pruth 
und bei Stanislau und dann am rechten Flügel der zweiten Armee in der Schlacht bei Lemberg in Verwen 
dung trat. 
Die folgenden Tage waren durch Übungen aller Art der Festigung des 
Unterabteilungen und der weiteren kriegsmäßigen Vorbereitung gewidmet. 
Der 15. August wurde zum Besuche der Angehörigen und zum Ordnen der Privatangelegenheiten 
freigegeben. Zum Wiedersehen und Abschiednehmen. Dieser Tag gab auch den Straßen von Linz ein eigen 
tümliches Gepräge. Alle Tätigkeit war Sorge und Fürsorge. Galt sie auch einzelnen, so kam sie doch dem 
Staate ganz zu gute. Mit leidvollen Gesichtern, aber in voller Ruhe besorgten Frauen und Mädchen 
ihre Angehörigen die letzten Einkäufe. Das Mutterl vom Lande geradeso wie die elegante Dame der Stadt 
Die Liebe gab ihnen gleiche Sorge für gleiche Werte. Dies und jenes fehlte noch und wurde beschafft 
Und nochmals alles überprüft, damit nichts fehle, nichts vergessen werde. Straßen, Kaufhäuser, Gastgärten 
und Restaurants waren überfüllt und ein lustiges Treiben herrschte, jeder hatte Bekannte und Verwandte, 
und alle kamen. Ein Singen und Jubeln brachte die Stadt in freudiges Schwingen; das Militär war 
heute Trumpf, ihm gehörte der Tag und es war ein schöner und lustiger Tag. Am Abend hieß cs 
nehmen. Zum letztenmal sah die Mutter dem Sohne eigentümlich tief in die Augen, das Weib dem scheidenden 
Gatten und herzte der Vater das Kind und drückte der Freund dem Freunde die Hand. 
*) Die Vierzehner wurden bereits Dom 7. bis 9. abtransportiert.
	        
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