Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 [H. 1] ([H. 1] / 1929)

Die Gefahr des preußischen Militarismus wurde immer mehr ausgemalt. Bald war der Zündstoff zu 
einem Weltbrande zusammengetragen und auch die mit Deutschland treu verbündete österreichisch-ungarische 
Monarchie bildete den Gegenstand der Anfeindungen und zersetzenden Einwirkungen. 
Ein Funke nur ins Pulverfaß und es mußte krachen. So wurde denn die Tragödie von Sarajevo 
inszeniert, die als blutige Einleitung das Drama zum großen Kriege aufrollen sollte, durch den eine andere 
Machtverteilung und eine unbeschränktere Machtentfaltung unter der Sonne den Beherrschern West- und Ost 
europas ermöglicht werden sollte. 
Erzherzog Franz Ferdinand d'Este und seine Gattin Sophie, Herzogin v. Hohenberg, geborenen Gräfin Chotek. 
Und so ward am 28. Juni 1914, am Vortage des serbischen Nationalfestes Vidovdan, dem Erinne 
rungstage der Schlacht auf dem Amselfelde, der österreichisch-ungarische Thronfolger, Erzherzog Franz 
Ferdinand d'Este und seine Gattin, die Herzogin Sophie v. Hohenberg, in Sarajevo gemordet. 
Beim Sokolfeste in Brünn begrüßte man mit Befriedigung die Nachricht von dem Doppelmorde. 
Bellemmend legte sich diese Nachricht auf das ganze Volk der österreichisch-ungarischen Monarchie, die 
Schüsse trafen ins Herz alter und es ward sofort empfunden, daß der so lange hinausgeschobene Krieg, 
mit dein man uns stets bedrohte, nun unvermeidlich geworden war. Alles horchte nach Wien, wo der greise 
Kaiser Franz Josef l. zu allem Leide in seinem Leben nun auch dieses, den zweiten der Prinzen, der ihm 
nachfolgen sollte, so plötzlich dahingerafft zu sehen, zu tragen hatte. Am 6. Juli 19l4 wurden die sterb 
lichen Überreste des Thronfolgers Franz Ferdinand d'Este und seiner Gemahlin Herzogin Sophie v. Hohen 
berg nach dein Wunsche der Toten im Mausoleum beim Schlosse Artstetten bei Pöchlarn in Niederösterreich 
beigesetzt. Die Zeit war schrecklich ernst. Ansehen und Sicherheit des Staates und Würde der Krone mußten 
gewahrt werden. Unermeßlich war die Tragweite der Entscheidung, die jetzt beim Kaiser lag. Am 7. Juli 
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