Volltext: Die gute vegetarianische Küche

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Die Hürden hat man vorher schon warn: gestellt, nun nimmt man 
die Aepfel mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser, legt sie in ein 
Sieb und läßt sie ein wenig ablaufen, schüttet sie hierauf gleich auf 
die Hürden, breite! sie gut auseinander und stellt sie in einen mäßig 
heißen Ofen. Sowie sie ein wenig abgedampft sind, streut man 
etwas Zucker darüber, wendet sie dann öfterer und läßt sie trocknen. 
Nachdem dies Obst trocken aus dem Ofen genommen ist, muß es 
in einem warmen Raume ausgebreitet, noch einige Tage nachtrocknen 
imb wird dann in losen leinenen Beuteln aufbewahrt. — Nun kann 
man auch die Aepfel, nachdem sie geschält und geschnitten sind, nur 
in kaltes Wasser werfen und dann auf erwärmte Hürden ausge 
breitet, in den warmen Backofen schieben, in dessen Mitte man 
vorher einen offnen, nach Verhältniß großen Kessel mit siedendem 
Wasser gestellt hatte. Der Ofen wird nun fest geschlossen, damit 
die aus dem Kessel entweichenden Dämpfe sich auf dem Obste nieder 
lassen können. Wenn das Obst welk geworden ist, nimmt man den 
Kessel fort und läßt das Obst vollends trocknen, bringt es nach 
dieser Zeit noch einige Tage in einen erwärmten Raum, um es 
vollständig austrocknen zu lassen. Noch eine dritte Art im Dunst 
zu trocknen ist die, daß man die aus dem kalten Wasser genom 
menen, geschälten Früchte, auf erwärmten Hürden in einen Backofen 
schiebt, bei welchem die Einrichtung getroffen ist, daß man durch 
eine darin angebrachte Röhre Wasserdämpfe hineinlassen und beliebig 
wieder abschließen kann. Die in Wasserdämpfen oder in ihren 
eigenen feuchten Dämpfen zuerst welk gedünsteten und danach ge 
trockneten Früchte, erhalten niemals eine auch nur härtliche Kruste 
und bleiben im Ganzen äußerst saftig. Eine große Hauptsache ist 
das Nachtrocknen in einem durchheizten Raume, es eignen sich hierzu 
ganz vorzüglich die sogenannten Backstuben, welche fast bei jedem 
Bäcker über dem Backofen zu finden sind; man sei ja sehr vor 
sichtig, daß nicht etwa ein Stück Obst zur Aufbewahrung mit in 
einen Beutel käme, .welches immer noch feucht wäre, denn dasselbe 
würde nicht allein schimmlig werden, es würde auch sehr bald das 
übrige Obst anstecken. 
1335. Birnen in Dunst getrocknet. 
Nachdem die Birnen geschält, in Hälften oder Viertel geschnitten 
sind, behandelt man sie in jeder Weise wie die Aepfel. 
1336. Pflaumen in Dunst getrocknet. 
Will man hiezu die Pflaumen aussteinen, so schneide man sie 
an der Seite auf und nehme die Steine heraus, d. h. erst dann, 
wenn man sie vorher sauber abgeputzt hat und werfe sie hiernach
	        
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