Volltext: Die gute vegetarianische Küche

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die Büchse wieder und fängt von Neuem au zu drehen. Dies Ab 
stoßen und Verrühren der Masse muß sehr rasch und vorsichtig, 
damit nichts vom Roheis oder gar Salz hineinkommt, geschehen, 
und muß bei Sahneneis, welches am raschesten friert, alle 5 bis 6 
Minuten und bei Obsteis alle 10 Minuten wiederholt werden, bis 
das Eis fest und geschmeidig wie Butter ist. Letzteres kann mcm 
nur durch fleißiges Abstoßen und gutes Verrühren der Creme, sowie 
durch kräftiges Drehen der Büchse erreichen. -— Hat man einen 
Eimer mit Spundloch, so muß dieses mal geöffnet werden, damit 
die Flüssigkeit des geschmolzenem Eises ablaufen kann, welches bei 
einem durchlöcherten Boden von selbst geschieht. Dieses ist die 
älteste und am Meisten eingeführte Art der künstlichen Speiseeis 
bereitung, sie ist ganz vortrefflich; da mir aber die neuere Weise 
mindestens ebenso gut gefällt, so will ich auch dieser hier gedenken. 
Die Vorbereitung und Büchseneinpackung ist ebenso, wie es 
oben beschrieben ist, auch die fertig gekochte und vollständig kalt 
gerührte Creme wird in gleicher Weise in die gut gereinigte Büchse 
gethan, diese dann aber nicht geschlossen. Sie bleibt offen und 
man bedient sich nun eines mindestens 5 Centm. breiten mit einem 
langen Stiele versehenen Spatels, stellt diesen in die Büchse, und 
nachdem man sich durch zweimaliges Umschwingen derselben über 
zeugt hat, daß sie sich leicht und grade, ohne sich auf die Seite zu 
legen, dreht, faßt man ihn oben beim Stiele an und dreht ihn dann 
so rasch wie möglich immer nach einer Seite. Es muß dies so 
schnell geschehen, daß man beim Hinsehen nicht erkennen kann, ob 
die Büchse sich dreht oder stillsteht. Da durch das Rühren mit 
dem Spatel die Creme immer gleichmäßig gemischt wird, kann 
dieselbe am Rande der Büchse kein Eis ansetzen und man erhält 
auf diese Weise ein Eis, welches geschmeidig wie fette Butter ist. 
Außerdem gefriert bei der letzten Behandlung die Creme auch 
rascher und man kann diesen Prozeß noch sehr beschleunigen, wenn 
man dem Salze, welches durch das Roheis gestreut wird, eine 
Kleinigkeit Salpeter" und Salmiak beimischt. 
Ist das Gefrorene nun auf die eine oder andere Art fertig, 
dann deckt man die Büchse mit ihrem gut passenden Deckel zu, 
legt ein in kaltem Wasser ansgerungenes dickes Drelltuch darüber, 
damit nichts in das Innere der Büchse dringen kann und packt 
auf dieses noch neben und über die Büchse, kleingeschlagenes Eis. 
So läßt man das Gefrorene bis zun: Gebrauch stehen, hebt dann 
die Büchse aus dem Eise, reinigt sie rings um mit einem trocknen 
Tuche, stürzt sie auf die dazu bestimmte Schüssel und legt dann, 
rings um dieselbe ein in sehr heißem Wasser gut ansgerungeues 
Tuch. Von der Wärme löst sich das Eis und gleitet glatt aus
	        
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