Volltext: Die gute vegetarianische Küche

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Brod von Roggen-, Gerste- oder Hafer-Schrot, erreicht niemals auch 
nur annähernd den Wohlgeschmack des reinen Weizenschrot-Brodes, 
und zu den feineren Bäckereien kann überhaupt nur von letzterem 
Schrot die Rede sein. Mehrere Versuche meinerseits, der Billigkeit 
wegen, das eine oder andere geringere Schrot mit Weizenschrot ge 
mischt zu verbrauchen, haben mich belehrt, daß eine Mischung nicht 
rathsam ist, und daß es jedesmal schade um das gute Weizenschrot 
war, welches ich dazu genommen hatte. Erfordern es die Verhält 
nisse, daß billigeres Schrot verbacken werden muß, dann lasse man 
das Weizenschrot ganz fort; ein Brod aus reinem Roggenschrot ist 
sehr wohlschmeckend, wogegen ich denen aus Gerste- oder gar aus 
Haferschrot keinen Wohlgeschmack abgewinnen konnte. Beim Einkaufe 
von schon fertigem 'Weizenschrot wird man öfters, ich möchte sagen 
fast immer angeführt, entweder sind schon Mehltheile daraus entfernt 
oder es ist mit geringeren Schrotsorten verfälscht; drum wer es eben 
einrichten kann, kaufe sich guten Weizen und lasse ihn von einem 
zuverlässigen Müller schroten. Alles von Schrot Gebackene schmeckt 
frisch am Besten, und ist es deshalb zu empfehlen, daß man die 
feinen Sachen erst kurz vor dem Gebrauche und das Brot einige 
Mal wöchentlich backt. Beim Einrühren des Schrotteiges hat mau 
dieselben Regeln, wie bei jedem Mehlteig zu beachten, und will 
man mit Hefe einen Teig bereiten, so weise ich auf die Einleitung 
zu den Hefenbäckereien (siehe Nr. 1006) hin, die Regeln, welche dort 
gegeben sind, auch Betreffs des Hefenstückes, sind bei Anwendung 
des Schrots grade so und sehr genau zu beobachten. 
1179. Blechkuchen von Schrot. 
Die Hefe wird mit einem Theile der zum Kuchen erforderlichen 
Milch, welche lauwarm sein muß, aufgelöst, dann so viel von den: 
Schrot dazu gerührt, daß es ein weicher aber nicht flüssiger Teig 
ist, und danach mit einem Tuche überdeckt, welches aber den Teig 
nicht berühren darf, zum Aufgehen hingestellt. Inzwischen schlägt 
man die zerlassene Butter mit den Eiern schäumig, gibt dann ben 
gestoßenen Zucker, an welchem man vorher eine Citrone abgerieben 
hatte, ausgesteinte Rosinen, Corinthen, die übrige lauwarme Milch 
und zuletzt das Hefenstück nebst dem übrigen Mehl dazu, und ver 
arbeitet Alles zu einem elastisch dehnbaren Teig, welcher, wenn er 
mit dem Finger eingedrückt wird, sich wieder hebt nnb den Eindruck 
langsam wieder ausfüllt. Dieser Teig wird, nachdem er an warmer 
Stelle nochmals aufgegangen ist, ans ein vorbereitetes Backblech ge 
legt, 1 Centn:, dick ausgerollt, mit zerlassener Butter bestrichen, mit 
gestoßenen Mandeln und Zucker, welche man erst gemischt hatte, 
überstreut, wieder zum Aufgehen hingestellt und dann in mäßiger
	        
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