Volltext: Die gute vegetarianische Küche

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jedem Falle auf vortreffliches Gerathen der äußerst wohlschmeckenden 
Stolle rechnen. Man merke sich jetzt nur noch, daß der Raum, 
worin man den Teig bereitet, auch mindestens. 16 Gr. Wärme 
haben und zugfrei sein soll, und fange dann getrost die Zubereitung 
an. — Nachdem zunächst das Mehl in die Wanne oder Schüssel 
geschüttet ist, macht man in die Mitte desselben eine Grube, gießt 
die in lauer Milch aufgelöste Hefe nebst noch einem halben Liter 
Milch hinein und rührt zuerst mit dem Löffel und daun mit der 
Hand einen weichen Teich an, welchen man mit Mehl überpudert, 
und darauf, wenn man die Schüssel sorgfältig zugedeckt hat, zum 
Aufgehen an einen warmen Platz stellt. Wenn das Hefenstück noch 
einmal so hoch gestiegen ist, als es ursprünglich war und in der 
Mitte sich schon wieder etwas einsenkt, dann nimmt man den Deckel 
fort, gießt zu dem aufgegangenen Teig die übrige Milch und ver 
rührt diese mit der Butter, dem Zucker, sowie den gestoßenen 
Mandeln, Salz und saurer Sahne gu einem glatten Teig. Man 
gibt hierbei die eben genannten Sachen nach und nach dazu und 
mischt, Alles gehörig vermengend und verarbeitend, das Mehl von 
der Seite her mit hinein. Ist dies geschehen, dann folgt das 
Kneten und kräftige Durcharbeiten des Teiges, welches man unauf 
hörlich eine halbe Stunde lang mit beiden Händen gewissenhaft, da 
hiervon das Gelingen der Stolle wesentlich abhängt, besorgen muß; 
darauf streut man die erwärmten Rosinen über den Teig und knetet 
ihn mit denselben nochmals 20 Minuten lang. Bei diesem Kneten 
und Durcharbeiten muß der Teig eine angenehme Wärme beibe 
halten und dieselbe Consistenz wie der Brannschweiger Kuchen 
haben. Nachdem theilt man den Teig in 4 Theile, hebt einen 
davon mit beiden Händen hoch und wirft ihn auf das Backbrett 
zurück, dann ergreift man den zweiten und wirft ihn ans den ersten, 
hiernach den dritten auf den zweiten und zuletzt den vierten ans 
den dritten Theil. Auf diese Weise wieder vereinigt, theilt man 
nun den Teig der Quere nach in 4 Theile und wirft sie ebenso 
wieder zusammen, welches Verfahren man noch 2 Mal hintereinan 
der wiederholt und somit der Teig 4 Mal im Ganzen getheilt und 
zusammengeworfen ist. Dann legt man ihn in die Schüssel, noch 
besser ist es, wenn man ihn zuletzt gleich hineingeworfen hat, deckt 
diese zu, stellt sie warm und läßt den Teig noch 1% Stunde ge 
hörig aufgehen. Der nun fertige Teig muß zwar eine gewisse 
Festigkeit, dabei aber doch eine weiche, elastische Dehnbarkeit haben, 
welche es bewirkt, daß ein Druck mit dem Finger in den Teig ge 
macht, sich langsam hebend wieder ausfüllt. Hiernach macht man 
la lge, an den Enden spitzer werdende Brode von beliebiger Größe, 
drückt dieselben der Länge nach mit dem Rollholze in der Mitte
	        
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