Volltext: Die gute vegetarianische Küche

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Das Ausstreichen und Behandeln der Formen habe ich schon 
in den Vorbereitungen Nr. 21 gesagt, und will ich hier nur er 
wähnen, daß die Backbleche grade, glatt und ohne Beulen, an 3 
Seiten mit einem ganz niedrigen Rändchen versehenen die Besten 
sind. Man wäscht sie niemals ab, wischt sie nur gleich nach dem 
Gebrauche und vor demselben erst mit Papier und dann mit einem 
Tuche ab und bestreicht sie, ehe man den Teig darauf thut, ver 
mittelst eines Pinsels mit zerlassener Butter. 
Wenn man annehmen kann, daß das Backwerk gar ist, so 
überzeuge man sich, indem man mit einen: Holzspeilerchen, welches 
spitz und sehr dünn sein muß, hineinsticht; zieht man dasselbe, ohne 
daß roher Teig daran hängen geblieben ist, zurück, so ist das Back 
werk gar und darf, besonders bei Hefenteig, nun nicht mehr länger 
im Ofen 'bleiben. 
Die selbstgebackenen Kuchen sind gewöhnlich in ihrer Zusam 
menstellung besser und wohlschmeckender, als die von den Conditoren 
angefertigten, dagegen verstehen Letztere, den: Aeußeren des Back 
werks durch geschmackvolles Verzieren ein glänzenderes Ansehen zu 
geben. Die Hausfrauen begnügen sich meistens mit dem Gedanken, 
daß ihre Kuchen von vortrefflichem Inhalt seien, und deßhalb des 
äußeren Ausputzes entbehren können. Um jedoch allen etwaigen 
gerechten Anforderungen zu entsprechen, will ich, ehe ich zu den 
Bäckereien übergehe, des einfachsten Auspntzes, des Zuckergusses ge 
denken und einige Recepte hierzu mittheilen. 
1000, Zuckerguß 1. 
Man nimmt hierzu, je nachdem man viel haben muß, 2 oder 
3 Eiweiß, schlägt oder quirlt sie so lange, bis der Schaum steif 
steht; dann streut man, während man immer weiter schlägt, 200. 
bis 250 Gr. Puderzucker und drückt allmählig den Saft einer Ci 
trone hinein. Dieser Guß, welcher glänzend weiß aussehen soll, 
wird mit einem weichen Pinsel möglichst dick auf den Kuchen, resp. 
die Torte, nachdem diese aus der Form gestürzt und verkühlt ist, 
gestrichen. Wenn der Guß in der Nähe des Ofens stehend getrocknet 
ist, so kann man nach Belieben die Torte noch mit eingemachten 
Früchten und Constturen belegen und ausschmücken. 
1001. Zuckerguß 2. 
Zu 250 Gr. Puderzucker gibt man 3 Eßlöffel voll Rosen" 
Wasser in 1 Eßlöffel voll Citronensänre und rührt dies mit einer 
kleinen Reibekeule immer stetig und gleichmäßig nach einer Seite 
hin, bis der Zucker ganz geschmolzen ist und der Guß weiß und
	        
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