Volltext: Der Skiläufer

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der Anlaufbahn, besonders des letzten Teils. Eine nervöse, un 
ruhige Anfahrt ist oft nur dadurch verschuldet, daß inan es in dieser 
Hinsicht hat fehlen lassen. Das gleiche gilt für die Aufsprungbahn. 
Es kann da nie genug getreten und gerecht werden. Zweitens ist 
ein Sprung um so leichter, je geneigter die Schanze ist. Eine völlig 
horizontale Schanze bringt den Springer schon ziemlich stark in die 
Luft und erschwert das Stehen. Eine Neigung von 8—10 Grad 
dürste das Normale sein. Drittens kommt der Springer uin so 
sicherer auf, je steiler die Aufsprungstelle ist und je mehr die Linie 
der Flugbahn des Springers und die Neigungslinie des Hangs 
langsam in einem spitzen Winkel sich schneiden. Die ersten Skiläufer, 
die es vor 1880 in Norwegen und vor 1900 im Schwarzwald mit 
dem Springen versuchten und von hohen Hügeln herab auf ebenes 
Terrain aufschlugen, müssen über ein ganz vorzügliches Knochen 
gerüst verfügt haben. 
Wie soll man springen? 
Darüber herrschen auch unter den besten Springern Meinungs 
verschiedenheiten. Das ist nicht anders möglich. Eines taugt nicht 
für alle. Körpergewicht, Länge der Beine, Stärke der Sprung 
gelenke und andere Verschiedenheiten der Gestalt oder des Tem 
peraments haben mancherlei Varietäten in der Art des Springens 
zur Folge. Schablonisierung ist unangebracht. Aber es gibt be 
stimmte Grundlagen und Regeln, die imnrer gelten. 
Zunächst: seine Ski gut in Ordnung halten. Wer bei guten: 
Schnee inr Landsturmtempo den Anlauf herabkommt, soll zuerst 
wachsen lernen. 
Sodann: nur springen, wenn man absolut ruhig ist und seine 
fünf Sinne beieinander hat. Aufgeregtheit ist nicht der geeignete 
Gemütszustand zum Springen. Wenn man ruhig ist, hat man auch 
Schneid. Besser gesagt: Man ist ruhig, weil man Schneid hat. 
Schließlich: nie mehr als fünf Sprünge hintereinander an 
kleinen oder drei an großen Sprunghügeln machen. Das Springen 
zehrt stark Muskel- und Nervenkräfte auf. Ist man übermüdet, so 
ist ungestümes Weiterspringen sinnlos. Es kommt nichts dabei 
heraus. 
Der Anlauf. 
Einfache, schmalspurige, aufrechte Abfahrtsstellung. Zehn dis 
zwanzig Meter vor der Schanze sich in Kniebeuge fahren und die
	        
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