Volltext: Der Skiläufer

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kurz und die Aufsprungbahn nicht steil genug. Auch bei Abungs- 
hügeln ist die Hauptsache das richtige Verhältnis des Eefälls bei 
Anlauf, Schanze und Absprungbahn. Diese Hauptsache wird über 
ganz wertlosen Nebensachen oft vergessen. Am besten zieht man, 
mit Schaufel und Rechen bewaffnet, allein hinaus und baut sich, 
ohne sich von Besserwissern dareinreden zu. lassen, an einem tags 
zuvor ausgesuchten Hang einen Sprunghügel, und zwar nach 
folgenden Gesichtspunkten: Der Ablauf sei nicht zu steil, habe aber 
doch so viel Gefall, daß man in flotte Fahrt kommt. Die Fahr 
geschwindigkeit sokl dadurch beschleunigt werden können, daß man 
nach den ersten, gestandenen Sprüngen einen längeren Anlauf 
nimmt. Ist der Anlauf schon nach 20 Metern Entfernung von der 
Schanze aus durch dichten Wald oder eine horizontale Fläche be 
grenzt, so taugt der Hang nicht viel. Die Sprungschanze mache 
man anfangs nicht höher als 40 Zentimeter, aber breit genug, 
damit man mit der Spur wechseln kann. Der Anlauf in einer 
mehrfach benützten Spur ist unsicher. Das ständige Aufrechen des 
Schnees an derselben Stelle macht einen schmalen Hügel nicht 
besser. Auch wird die Sprungkante durch das Benutzen der gleichen 
Spur rasch ruiniert. Ein llbungssprunghügel soll anfangs immer 
etwas nach abwärts geneigt sein, weil das den Sprung erleichtert. 
Der Anlauf soll nicht plötzlich in die Sprungschanze übergehen, 
wobei die Ski hohl zu liegen kommen, sondern nur allmählich. 
Vor der Sprungkante soll mindestens zwei Skilängen fast horizontale 
Fläche liegen. Das erleichtert die Vorbereitung zum Absprung. 
Durch Ausgraben des Schnees und Auffüllen an andern Stellen 
kann jeder einigermaßen geeignete Hang rasch und gut korrigiert 
werden. Etwas technischer Sinn und gesunder Menschenverstand 
helfen da mehr als langatmige Anleitungen. Ist die Sprung 
schanze, d. h. die Horizontale vor der Sprungkante zu lang, dann 
verliert man leicht an Fahrgeschwindigkeit. Ist sie zu kurz, dann ist 
ein richtiger Absprung unmöglich. Die Aufsprungbahn soll ein Ee- 
fäll von allermindestens 20 Grad haben. Die Neigung eines Hanges 
mit dem bloßen Auge zu messen, ist anfangs fast unmöglich. Mit 
drei Stöcken kann man sich da zur Feststellung des Eefälls bei 
kurzen Strecken ganz gut helfen. Der eine der Stöcke wird in die 
Richtung des Hangs gelegt. In der Mitte des Stocks wird vertikal 
zu ihm der zweite Stock derart in den Schnee gesteckt, daß die durch 
die zwei Stöcke gebildeten Winkel zwei rechte sind. Der dritte 
Stock wird an dem Schnittpunkt der zwei ersten Stöcke horizontal 
mit dem oberen Ende in den Schnee gestoßen, so daß nur etwa die 
Hälfte aus dem Schnee heraussieht. Der spitze Winkel zwischen 
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Fenbrich, Skiläufer
	        
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