Volltext: Der Skiläufer

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ober wenn der Knöchel als der Klügere nachgibt und bricht. Das 
kommt natürlich lange nicht so oft vor, als es dem Laien nach 
dieser Darstellung scheinen könnte. Knochen und Sehnen sind sehr 
gutes Material und halten viel aus, besonders wenn sie noch hing 
sind. Aber wen es gerade trifft, dem ist es kein Trost, daß er ein 
Ausnahmefall ist. Auch die Ausnahmefälle sollen möglichst reduziert 
werden. 
Sohlenkappenbindung. 
Da es weit mehr meine Absicht ist, dem Skilauf neue An 
hänger zuzuführen, als für Wissende alten Wein in neue Schläuche 
zu füllen, so betrachte ich 
die Bindungsfrage zunächst 
nach dem Gesichtspunkt der 
größeren Ungefährlichkeit für 
den Fuß. Da macht man 
nun die merkwürdge Ent 
deckung, daß Anfänger ge 
rade diejenige Bindung am 
Sohlenkappenbindung 
liebsten benützen, welche die denkbar ungeeignetste für sie ist. Das 
ist die sogenannte Sohlenkappenbindung. Sie ist die „bequemste", 
was eigentlich heißen sollte, die Bindung für die bequemen Leute. 
Sie täuscht den Unkundigen sehr leicht, weil er sich rasch über 
ihren Bau orientieren kann. 
Auf dem Brett ist eine Art Schuhsandale mit einer dicken 
Balatasohle und einer hohen Fersenkappe angeschraubt. Da braucht 
man nur seinen Fuß hineinzustellen und einen Riemen über den 
Rist anzuziehen, und die Sache ist fertig. So hat man drei Paar 
Schuhe unter dem Fuß; den eigenen Lederschuh, darunter den 
Balataschuh und ganz unten den Schneeschuh. Das ist zu viel 
des Guten. Die enge Fühlung, die der Fuß mit dem Brett haben 
sollte, wenn er es beherrschen können will, geht durch die etwas 
ungeschlachte Bindung verloren. Darauf kommt aber der fort 
geschrittene Läufer, der sich zuerst von einem im Skiläufen selbst 
unerfahrenen Händler eine Lappenbindung aufreden ließ, von 
selber. Der Händler verkauft am liebsten Lappenbindungen, west 
sie immer fir und fertig sind und ihm keine Scherereien mit dem 
Anpassen nach dem Fuß machen. Weit schlimmer aber als die 
mangelnde feine Fühlung mit dem Brett ist, daß diese Bindung 
am zähesten von allen am Fuß festhält und diesen an der Ferse 
zwischen Lappe und Ristriemen liebevoll einpreßt, nicht los-
	        
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