Volltext: Practischer Vorpostendienst

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wo der Soldat die vom Abend in die Nacht übertragene 
Orientirung leicht verliert: so muß man die größte Auf⸗ 
merksamkeit auf jede Wendung haben, welche man auf 
dem Wege mit den Schultern macht, und stets, so oft 
man gezwungen ist, die eine oder andere Schulter vorzu— 
nehmen, oder wohl gar eine halbe Wendung mit dem 
ganzen Koͤrper zu machen, etwas anhalten und uͤberlegen, 
nach welcher Himmelsgegend man abgewichen, und wie 
man die erste Möͤglichkeit ergreifen müsse, um die Schul— 
ter, die man vornahm, wieder zurück zu bringen, oder die 
gemachte halbe Wendung, damit man sich wieder in der 
ursprünglichen Richtung seines Weges befinde, zu ver⸗ 
wechseln. 
Wäre man in der Naͤhe des Feindes, aus was im⸗ 
mer für einer Ursache, von seiner Haupttruppe mit einem 
Commando, Detachement ꝛc. abgekommen, und wegen 
umwölkten Himmels, anhaltenden Nebels, oder Mangel 
an einem andern Hülfsmittel ganz ohne Orientirung; so 
bleibt kein anderes Mittel übrig, als sich mit seiner Mann⸗ 
schaft so zu benehmen, wie es bey Besetzung eines Postens 
in einer unbekannten Gegend in einer finstern Nacht ge— 
sagt worden ist; man geht naͤmlich mit der größten Vor— 
sicht und Stille so lange vor, bis man eine Stelle, als 
Wald, Gebüsch, Hohlweg, Schlucht u. s. w. erreicht, wo 
man sich verbergen kann. Aus diesem Verstecke schickt man 
von Zeit zu Zeit nach allen Richtungen, anfangs auf 
kurze, dann auf größere Entfernungen einen Mann, um 
sich nahe an einem Fußsteige oder Fuhrwege verborgen 
zu halten, und zu versuchen, ob er auf selbem nicht viel⸗ 
leicht einer Patrouille unserer Armee, oder eines Rei⸗ 
senden ansichtig wird; letztern muß dieser vorgeschickte 
Mann in Güte oder Gewalt zum Commandanten brin— 
gen, um von ihm Nachrichten einzuziehen. — Wüßte er 
keine zu geben, und ist er ein Bewohner dieser Gegend,
	        
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