Volltext: Kinder-Singfest in Linz am 19. und 23. Oktober 1907

vollen Arbeit und des Segens der für das Gemeinwohl der 
Menschheit gezeitigten Früchte widergeben, die uns 
nicht allein das „memento mori“, sondern auch das phönix— 
gleiche Wiedererstehen eines kräftigen neuen Geschlechtes 
zeigen und durch die Unvergänglichkeit der Materie die 
Unsterblichkeit des Geistes bezeugen. 
Wahrheiten sind es, die schon den Kindern beizubringen 
nicht allein Sache des Staates, der Schule und der Eltern, 
sondern auch jedes verständnisvoll wirkenden Bürgers sind. 
Außer der Pflege der Naturwissenschaft ist es das 
Bekanntmachen der Jugend mit den Werken unserer Dichter 
und Künstler, die das kindliche Gemüt näher bringen den 
vertraulichen Geheimnissen unserer lieben Natur. 
Am höchsten unter diesen Erziehungsmitteln steht wohl 
das Volkslied. Es kommt vom Herzen und geht zum Her— 
zen. Es wurzelt tief im Volke, bei alt und jung, bei hoch 
und nieder, bei reich und arm. Es ist der schlichte, einfache 
Ausdruck einer Summe von Empfindungen des Menschen, 
des Volkes, das in Liebe und Dankbarkeit seine allfür— 
sorgende Mutter Natur besingt. Diese Gefühle wollen wir 
in unseren Kindern wecken und nähren zum Heile ihrer 
Zukunft. 
Der Verein „Kinderhort“, dessen Wirken auf dem Ge— 
biete der Erziehung der Jugend allgemein bekannt ist, hat 
es unternommen, ein Singspiel „Die vier Jahres— 
zeiten“, auszuarbeiten; der heimische Dichter Edward 
Samhaber, der heimatliche Tondichter Josef Reiter 
haben ihre besten Kräfte eingesetzt zum Gelingen des Wer— 
kes. Eine Reihe der Besten, Frauen und Männer, begeistert 
für die Natur und die Jugend, helfen das Werk zu voll— 
führen. J 
Dr. Erhard.
	        
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