J —
2365
Im Wald, da bin ich so gerne,
Da wehen die Tannen so kühl
Und es liegt sich auf moosigem Boden
Wie auf weichem, samtenem Pfühl.
Und in den hohen Wipfell
Rauscht es gar wundersam,
Dann wieder lausch' ich dem Klopfen
Des Spechts an den morschen Stamm
In dürren Blättern raschelt's,
Eidechse huscht vorbeili
Hochüber, des Mordes gierig,
Eines Habichts heiserer Schrei.
Und nun — o einsame Stille!
Nur Glockenruf von fern ...
Betend die Hände ich falte,
Als sei ich im Hause des Herrn.
Zweiter Knabe:
Und wenn ich den Wald durchstreife,
Dann jauchz' ich, was ich mag,
Und suche nach roten Beeren
Im jungen Buchenschlag;
Und halte still und horche,
Wie ein Reh des Weges springt
Oder aus weiter Fere
Holzschlägers Axt erklingt.
Und wann die Bäume zittern
Und fallen mit dumpfem Klang,
Dann geht ein helles Jauchzen
Den Wald durch und Gesang.
O, daß ich ein Jäger wäre,
Zu streifen durch den Tann!
Und kehr' ich mit leeren Händen,
Je nun, was liegt daran?
Freut sich der Mensch des Lebens,
Das Wild sich freuen mag,
Und schieß' ich mir einen Braten,
Gibt's einen guten Tag.
Fünftes Mädchen:
Aber wenn man im Wald verirrt
Und es plötzlich so finster wird,