Manfred Hausmann, UKK Wien
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Travo, an der Ostküste Korsikas, 100 Kilometer südlich von
Bastia, mündet bei Le Pont du Travo in das Meer. 7 Kilometer
gut fahrbar (April, Mai). WW-Wertung: die ersten 4 Kilometer
IV bis —V (technischer Art), die unteren 3 Kilometer III+ ,
Pegel keiner vorhanden. Anhaltspunkt folgt für diese Beschrei¬
bung:
Einstiegstelle 7 Kilometer von der Hauptstraße Nr. 198 kom¬
mend in Richtung Chisa (Straße 645) bei einer Straßenbrücke,
die den Travo überquert. Es ist dies die letzte leicht begehbare
Einstiegstelle. Die Straße steigt nun an und verläßt den Flu߬
lauf, der durch eine Schlucht führt und erst nach weiteren
6 Straßenkilometern, ca. 1 Kilometer vor Chisa, zur Straße
zurückkehrt.
Die Betonbrücke einen Kilometer vor Chisa war für die ver¬
mutlichen Erstbefahrer des oberen Teiles am 16. Mai 1975 —
Koch aus Wuppertal, Kusma und Maier aus Hamburg — die Ein¬
stiegstelle. Sie hatten vor ihrer Befahrung auf dieser nur ca.
4 Kilometer Flußlänge durch den geraden Verlauf ein Gefälle
von 150 gemessen. Sie benötigten für den einen Kilometer, der
von der Straße aus sichtbar ist, 11/2 Stunden. Ich konnte mittels
Feldstecher als Beobachter fungieren. Mit dem Rest der Strecke,
Auf- und Abseilstellen 5V2 Stunden unterwegs. Sie mußten
mehr übertragen, als sie fahren konnten. Die Strecke wurde von
ihnen als Versuch und zu mühsam für eine normale Befahrung
bezeichnet. Der 7 Kilometer lange gutfahrbare Teil wurde von
ihnen schon 1973 gefahren, mit Beginn der oben genannten
ersten Brücke. Mein Anhaltspunkt für die Niederwasserbefah¬
rung, flußabwärts gesehen, linker Betonsockel des Pfeilers,
40 Zentimeter aus dem Wasser. Von der Straße aus läßt der
Fluß das Gefälle nicht vermuten. Durch das breite Tal, ca. 500
Meter nach der Einstiegstelle 1. Stufe. Einfahrt in der Mitte
über Steine. Nach weiteren 500 Metern 2. Stufe rechts umfahren,
da im Auslauf bei diesem Wasserstand Steine liegen. Nach
einem weiteren Kilometer 3. Stufe mit Steinen im Gefälle.
Als Abschluß der Schwierigkeiten technischer Art ungefähr in
der Mitte der Strecke eine dreistufige Blockstufe, die nicht
immer gefahren wird, da im Auslauf rechts eine Platte in eine
Walze zwingt, die genaues Fahren verhindert, und einem vom
Eine der vielen Stufen im gut fahrbaren Teil. In Aktion Hausmann.
Hauptwasser überronnenen Block auszuweichen ist. Ab dieser
Stelle werden die Blockstellen langgezogener und leichter. Die
letzten zwei Kilometer führen durch eine sehr breite Klamm
(Beginn links, weißes Haus) mit technischen Schwierigkeiten,
die bei einem höheren Wasserstand bestimmt zunehmen. Es
ist ratsam, 400 Meter oberhalb der Hauptstraßenbrücke, bei der
alten Brücke auszusteigen, da es dort ruhige ist, um das übliche
Striptease zu vollziehen.
Erster Kilometer, von Straße aus sichtbar:
Schräge Platte mit steilem Auslauf.
In Aktion Koch, Kusma und Maier,
Koch, Kusma und Maier mit fahrbaren
Stufen
Koch, Kusma und Maier. Im Hintergrund
zwei unfahrbare Stellen, die links über¬
tragen, bzw. mit Seilen gesichert wurden,
da die Felsen ganz blank sind
Fotos: Renate Hausmann
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Österreichs Paddelsport, Nr. 8/1975