Volltext: Österreichs Paddelsport 1973 (1973)

Junioren Europameisterschaften im Kanurennsport 1973 
Walcz 
»Wir wollen in den nächsten Jahren bevorzugt und verstärkt die 
Jugendarbeit betreiben«, diese Ankündigung des Rennsportrefe¬ 
rates beim Verbandstag im Jänner dieses Jahres war der Bewe¬ 
grund, daß bei der Entsendung einer Auswahlmannschaft zu den 
Junioren-Europameisterschaften »etwas großzügig« entschieden 
wurde. Die Mannschaft hätte kleiner sein können. Daß bei dieser 
schweren Konkurrenz keine Lorbeeren zu ernten sein werden, 
war den Verantwortlichen völlig klar, wenn aber der leistungs¬ 
willige junge Athlet dabei etwas gelernt hat und vor allem, wenn 
er erkannt hat, wieviel harte Trainingsarbeit noch notwendig ist, 
um in unserem schönen Sport große Früchte zu ernten, dann war 
für alle die Nominierung gerechtfertigt. Die Zukunft wird es 
zeigen. 
Die Mannschaftsaufstellung begann beim Kajak-Vierer, auf ihn 
wurde das Hauptaugenmerk gelegt. Hier hat sich der Linzer 
Donau-Vierer mit Stadlbauer, G. Gruber, A Gruber und Schlögl¬ 
mann durch gute Leistungen bei den Staatsmeisterschaften an- 
geboten, daß im Verlauf der letzten Vorbereitungen ein Mann 
durch einen anderen Linzer (Messenbüchel, Schnecke) ersetzt 
wurde, entsprach dem Leistungsprinzip und hat das Boot sicher 
verstärkt. Unsere Burschen hielten sich auch ganz prächtig und 
kämpften sich bis in das Halbfinale vor, wo dann leider für sie 
das Rennen zu Ende war. Die Hausherren waren um 1,9 Sekunden 
schneller. 
Ganz angenehm überraschte »Vierer-Ersatzmann« Alfred Gruber. 
Er, der körperlich kleinste in dem großen Feld der Einer-Fahrer, 
kämpfte ganz verbissen, um seine Aufgabe, Start im Semifinale, 
erfüllen zu können. Mit soviel Kampfgeist wird in Zukunft der 
große Erfolg nicht ausbleiben. 
Die Zweier-Mannschaft Kaill-Preshler schied im Hoffnungslauf 
aus. Ihnen gilt ganz sachlich der freundschaftliche Rat, nicht 
schon beim Studium des Rennprogrammes »den Hut zu werfen«, 
und wenn man mit der Konkurrenz nicht mithalten kann, sollte 
man doch »gegen die Uhr« fahren, um so den Leistungsstand 
messen zu können. 
Dominierend bei diesen Meisterschaften waren einmal mehr die 
Oststaaten. Die Stärke der Konkurrenz mag ein Ausspruch des 
Mannschaftsführers der gr. westlichen Auswahl: »Wenn ich alle 
Boote bis in den Endlauf bringe, bin ich schon ganz zufrieden«, 
beweisen. 
Die Sieger bzw. Erstplacierten: 
Männliche Junioren, K-1, 500 m 
1. B. Duvigneau, DDR, 1 : 47,62; 2. J. Kostyan, Ungarn, 1 : 48,18; 
3. B. Konstantinov, Bulgarien, 1 : 48,43. 
Alfred Gruber, Österreich — beste Laufzeit, 2 : 00,38. 
Männliche Junioren, K-2, 500 m 
1. Morcinek-Welna, Polen, 1:37,31; 2. Ratkai-Rakoczi, Ungarn, 
1 : 37,32; 3. Svetoczev-Czukraj, UdSSR, 1 : 39,38. 
Kaill-Preshler, Österreich — beste Zeit, 1 : 53,09. 
Männliche Junioren, K-4, 500 m 
1. UdSSR 1 : 28,07; 2. DDR 1 : 29,23; 3. Rumänien 1 : 29,54. 
Stadlbauer-Gruber-Messenbüchel-Schlöglmann, beste Fahrzeit, 
d. i. die zehntbeste Zeit der Konkurrenz, 1 : 35,06. 
— Polen 
Gold 
Silber 
Bronze 
1. DDR 
4 
3 
— 
2. Sowjetunion 
3 
2 
2 
3. Polen 
1 
1 
2 
4. Bulgarien 
1 
— 
1 
5. Ungarn 
— 
3 
— 
6. Rumänien 
— 
— 
2 
7. Kanada 
— 
— 
1 
8. BRD 
1 
FRED 
1. Osterr. Jugendregatta 
am 25. und 26. August 1973 
Erstmalig wurde am 25. und 26. August 1973 an Stelle des 
Jugendstädtekampfes die erste österreichische Jugendregatta 
im Rennsport durchgeführt, welche allen Jugendlichen vom 10. 
bis zum 18. Lebensjahr eine Startmöglichkeit geboten hat. Ein 
erfreulich großes Starterfeld, ca. 70 Jugendliche, bestritten an 
beiden Tagen als Hauptakteure die überaus spannenden Rennen; 
die Senioren bildeten diesmal das Rahmenprogramm. Schieds¬ 
richter Professor Herbert Wiedermann verstand es ausgezeichnet, 
die einzelnen Rennen, auch die mit den rennunerfahrenen Schü¬ 
lern, ohne Komplikationen über die Distanz zu bringen. 
Die Regatta wurde von der Sportvereinigung Schwarz-Weiß West¬ 
bahn unter Leitung von Herrn Hruby in Zusammenarbeit mit den 
Kuchelauer Vereinen mustergültig organisiert, und neben Pla¬ 
ketten für die Plätze 1 bis 3 erhielten außerdem alle 25 Sieger 
von der dreifachen Wildwasser-Weltmeisterin im Cll Mix, Hanne¬ 
liese Spitz-Kremslehner je einen Ehrenpreis überreicht. 
Bedauerlich und unverständlich war das Fernbleiben der ober- 
österreichischen Jugendmeister-Mannschaft im K-4 (Schlögl¬ 
mann, Stadlbauer, G. Gruber, A. Gruber). 
Sehr stolz waren die jüngsten Sieger der österr. Jugendregatta 
1973. Sie erhielten ihre Ehrenpreise aus der Hand der mehr¬ 
fachen Weltmeisterin Hanneliese Kremslehner. 
Österreichs Paddelsport, Nr. 9, 1973 
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