Volltext: Österreichs Paddelsport 1973 (1973)

Saisonrückblick 1972, gesehen vom Wander- 
Deutschen Kanu-Sportverband, DDR leistungen 1972 
362.672 km 
Wir beziehen uns auf die Fachzeitschrift 
»KANUSPORT« des DKSV der DDR, 19. 
Jahrgang, 11/72, Seite 163 und geben da¬ 
mit in dem Artikel »Saisonrückblick 1972« 
einen kleinen Auszug unseren Lesern zum 
Abdruck, womit wir allen unseren Freun¬ 
den in Österreich beweisen können, wel¬ 
che große Wertschätzung der österreichi¬ 
sche Kanut vor Jahrzehnten bis zum heu¬ 
tigen Tage im Ausland genießt. 
»Als im Jahre 1936 der Österreicher Gre¬ 
gor Flradetzky die erste olympische Gold¬ 
medaille im Kanu-Rennsport gewann, war 
von sowjetischen Kajaks und Canadiern 
weit und breit noch nichts zu sehen. Flra¬ 
detzky aber krönte seinen Einstand da¬ 
mals mit einer weiteren Goldmedaille im 
K I. Damit blieb er der einzige, der so¬ 
wohl im Einer-Kajak als auch im Faltboot- 
Einer eine Goldmedaille gewann. 
Die olympischen Premieren-Wettbewerbe 
im Kanu-Rennsport standen 1936 gänzlich 
im Zeichen der Österreicher. Denn neben 
flradetzky trugen sich noch Adolf Krainz 
und Alfons Dorfner in die Siegerliste beim 
K II ein. Während das Wiener Tandem 
in den Weltmeistern von 1970, Pfaff/Sei- 
bold bzw. den Olympiasiebenten von 1972, 
Pfaff/Flediger würdige Nachfolger gefun¬ 
den hat, blieb Gregor Flradetzky bislang 
der einzige Olympiasieger. 
Schauten die schwedischen Kanuten bei 
der Kanu-Rennsport-Premiere den Donau- 
Paddlern noch hinterdrein so drehten sie 
bereits 1948 den Spieß um. Gerd Frede- 
riksson begann seine außerordentlich er¬ 
folgreiche Laufbahn mit zwei olympischen 
Goldmedaillen in London. Im K I war er 
weder über 1000 m noch über 10.000 m 
zu schlagen. Hans Berglund, Lannart Kling¬ 
ström (K 11/1000 m) und Gunnar Aker- 
lund sowie Hans Wennerström (K II/ 
10.000 m) vervollständigten die schwedi¬ 
sche Goldsammlung jener Spiele. In der 
Folgezeit aber konnte nur der semmel¬ 
blonde Gert Frederiksson an die Erfolge 
des Jahres 1948 anknüpfen. Er wurde 1952 
erneut Olympiasieger im K I (1000 m) 
und verabschiedete sich aus der olympi¬ 
schen Arena 1956 mit weiteren zwei Gold¬ 
medaillen im Einer-Kajak (1000 und 10.000 
Metern). Diese Tradition setzte später 
Rolf Petterson mit seinem Sieg 1964 und 
seinem ausgezeichneten zweiten Rang 1972 
hinter Alexander Schaporenko (UdSSR) 
fort.« 
Dieser Berichterstattung müssen wir je¬ 
doch hinzufügen, wenn auch nur Goldme¬ 
daillen gezählt wurden, daß 1952 und 1956 
auch ein Wiener Tandem bestand, näm¬ 
lich der K II mit Raub-Wiedermann, wel¬ 
che sich bei den Olympischen Spielen 1952 
in Helsinki und 1956 in Melbourne die 
Bronze-Medaille sicherten. Mit dem Lauf 
der Zeit haben sich aber auch die Sieger 
in andere Länder verschoben, so daß nicht 
unerwähnt bleiben soll, daß 1972 von 21 
zu vergebenden Medaillen 17 Medaillen 
an die Sportler sozialistischer Länder ver¬ 
geben wurden, wobei die Kanuten der 
UdSSR von 7 möglichen Goldmedaillen al¬ 
lein 6 errangen, jedoch auch Ungarn, Po¬ 
len, Rumänien, Bulgarien, die CSSR und 
die DDR in diese Erfolgsbilanz gehören. 
Dem Autor dieses zitierten Artikels, Sport¬ 
freund Klaus Winkler, danken wir an die¬ 
ser Stelle für seine objektive Berichter¬ 
stattung, gerade in Hinblick auf die alte 
österreichische Kanu-Tradition. 
— E — 
Rennsportreferat 
gibt bekannt: 
Vorschau über die Entsendung zu den bei¬ 
den wichtigsten Rennsportveranstaltungen. 
Für die Nominierung der Mannschaften 
zu den Seminaren — Welt- und Junioren- 
Europameisterschaften werden die Leistun¬ 
gen bei den Landes- und Staatsmeister¬ 
schaften bzw. wenn notwendig, Qualifi¬ 
kationsläufe, die rechtzeitig vom Renn¬ 
sportreferat bekanntgegeben werden, her¬ 
angezogen. 
Es werden für die jeweilig qualifizierten 
Mannschaften vor der Abreise zu den 
oben angeführten Wettkämpfen Trainings¬ 
lehrgänge durchgeführt. 
Bei der Auslese wird, wie bei der Gene¬ 
ralversammlung bekanntgegeben, wegen 
der hohen Kosten, ein strenger Maßstab 
angelegt und nur eine kleine leistungs¬ 
starke Mannschaft entsendet werden. 
Max Raub 
1. Donau Linz 
54.317 km 
2. Schnecke Linz 
51.102 km 
3. ÖAV Tulln 
43.518 km 
4. TVN Wien 
33.404 km 
5. UKK Wien 
25.582 km 
6. KC Braunau 
19.238 km 
7. WAT Wien 
18.577 km 
8. ATSV Steyr 
16.450 km 
9. Forelle Steyr 
16.162 km 
10. TVN Höflein 
13.688 km 
11. Edelweiß Wien 
12.492 km 
12. PSV Linz 
12.428 km 
13. Grazer Faltbootclub 
11.696 km 
14. ÖGV Wien 
10.763 km 
15. TVN Ybbs 
10.073 km 
16. TVN St. Pölten 
9.500 km 
17. LFC Linz 
1.283 km 
18. TVN Villach 
935 km 
19. Einzelmitglied 
757 km 
20. TVN Obervellach 
707 km 
Gesamtleistung 
362.672 km 
Blaues Band: Donau Linz, 54.317 km 
Weißes Band: ÖAV Tulln 
28.417 Wildwasserpunkte 
Kilometermeister 1972 
Herren: 
Heinz Rodinger, Schnecke Linz 5.390 km 
Männliche Jugend: 
Helmut Gasser, Schnecke Linz 3.214 km 
Damen: 
Gerda Aumayr, KC Braunau 1.878 km 
Weibliche Jugend: 
Gerlinde Demel, WAT Wien 1.280 km 
Bemerkung der Redaktion: 
Beim Verband sind 48 Vereine gemeldet 
und nur 20 haben die Km-Leistung ge¬ 
meldet. Darf ich die Obmänner, der hier 
wahllos herausgesuchten Vereine KVK, 
SWW Wien, PSV Wien, ATSV Lenzing, 
TVN Hainburg, SK Salzburg, KC Schlad- 
ming, TVN Eggenburg, TWV Innsbruck, 
SGS Spittal usw. fragen wie ihre Mitglie¬ 
der es geschafft haben, an Rennen teil¬ 
zunehmen und sogar österr. Meistertitel 
zu erringen ohne einen Kilometer gefah¬ 
ren zu sein? 
W. A. 
4 
Österreichs Paddelsport 3/4, 1973
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.