DORA
BALEA
Oberer Teil
von Pre Saint Didier
bis Runaz
Anfahrt:
Mit Auto oder Bahn.
Fahrtstrecke:
Von Pre Saint Didier bis Ponte de Eculi-
vaz, ca. 10 km.
Fahrbar:
Durchgehend. Umtragen bei La SaSic we¬
gen Wehr.
Fahrtdauer:
Ca. 1 Stunde.
Schwierigkeiten:
Wasserreicher Fluß. Gefälle durchgehend
20%. Je nach Wasserführung, Schwierig¬
keitsgrad bis max. V. Besichtigung unter¬
halb La Salle empfehlenswert.
Beschreibung:
Einsatzstelle am besten bei der Pegelme߬
stelle bei Pre Saint Didier.
Bis La Salle liegen die Schwierigkeiten
hauptsächlich in der enorm raschen Flie߬
geschwindigkeit, bedingt durch das große
Gefälle, und den schlechten Landemöglich¬
keiten im Falle einer Kenterung. Die Dora
fließt auf dieser Strecke zwischen steil
abfallenden Schotterbänken mit geringen
Kehrwassern. Eine Flußbesichtigung ist
nicht erforderlich.
Bei La Salle befindet sich ein Wehr. Es
wird links umtragen. Hier wird ein Teil
des Wassers abgeleitet und ca. 8 km flu߬
abwärts wieder in den Fluß zurückgeleitet.
Auf der unteren Strecke von La Salle bis
Ponte de Eculivaz ist der Fluß stark ver¬
blockt. Eine Besichtigung ist erforderlich.
Trotz der verringerten Wassermenge muß
diese Strecke mit dem Schwierigkeitsgrad
—V eingestuft werden. Bei Ponte de Ecu¬
livaz wechselt die Straße von der linken
auf die rechte Flußseite. Hier hört man am
besten auf, da in der nachfolgenden
Schlucht eine absolut unfahrbare Stelle
kommt, bei der es keine Umtragemöglich¬
keit gibt. Diese Stelle kann von der alten
Straße aus eingesehen werden. Man fin¬
det sie auf folgende Weise: Von der
Brücke fährt man mit dem Auto flußab¬
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wärts bis zum ersten Straßentunnel. Dort
läßt man das Auto stehen und geht auf
der alten Straße weiter, von der man Ein¬
sicht in die Schlucht hat.
Wer die Schlucht fahren will, hat die Mög¬
lichkeit, bei Avise wieder an den Fluß zu
kommen. Er kann vor dem E-Werk einset-
zen. Die untere Schlucht sollte man sich
vor der Befahrung unbedingt ansehen. Dlo
Besichtigung kann zum größten Teil von
der Straße aus durchgeführt werden. Ein
Fernrohr hierzu ist empfehlenswert.
Oberer Inn — Schweizer Teil
Durch den Kraftwerksbau bei Scanf wird
dem Inn ca. 44 m3/sec. Wasser entnom¬
men, und erst bei Sent, unterhalb Seouls,
wieder zugeführt. Dadurch werden bei be¬
stimmten Wasserständen die bisher als
unfahrbar geltenden Schluchten bei Ardez
und Brail fahrbar.
Die Brailschlucht
Die Brailschlucht kann von der Straße aus
eingesehen werden. Die Besichtigung ist
zwar sehr zeitraubend aber unbedingt er¬
forderlich. Eine Befahrung ist nur ratsam
bis zu Wasserständen, bei denen noch
Umtragemöglichkeiten durch Schotterbän¬
ke an den Engstellen gegeben sind. Bei
Brail kann man direkt an den Fluß. Die
Gefällstufe beim Hängesteg gehört nicht
zu den schwierigsten. Die schwierigen,
zum Teil unfahrbaren Stellen liegen zwi¬
schen Cinous-chel und Brail.
Ardezschlucht
Anfahrt:
Mit Auto oder Bus. Beste Einsatzstelle ist
der Ort Schusch, man kann jedoch auch
bei Giarsun oder Ardez mit dem Auto an
den Inn.
Fahrtstrecke:
Von Schusch bis Scouls-Tarasp ca. 20 km.
Fahrbar:
Durchgehend bis auf 2 unfahrbare Stellen,
die beide auf der Höhe der Ortschaft Ar¬
dez liegen.
Fahrtdauer:
Bei Erstbefahrung mit Besichtigung, ca. 1
Tag. Bei Streckenkenntnis 3 Stunden.
Schwierigkeiten:
Durchschnittsgefälle ca. 8%. Bei mittlerer
Wasserführung Schwierigkeitsgrad V, bei
höherer Wasserführung Steigerung bis zur
Unfahrbarkeit. Besichtigung der Strecke
zwischen Giarsun und Ardez empfehlens¬
wert.
Beschreibung:
Die Ardezschlucht ist stark verblockt, je¬
doch von Giarsun bis Ardez auch bei hö¬
heren Wasserständen meiner Meinung
nach fahrbar, da Umtragemöglichkeiten bei
den schwierigen Stellen immer gegeben
sind. Eine Besichtigung der Schlucht ist
mühsam, jedoch zu empfehlen. Sie wird
auf der rechten Flußseite durchgeführt.
Nach der Brücke von Ardez — entgegen
der Flußbeschreibung — kommt eine un¬
fahrbare Stelle. Vor dieser Unfahrbaren
ist auf der rechten Seite ein großer Erd¬
rutsch, an dessen unterem Ende ein gro¬
ßer Stein steht.
Die Stelle kann nicht übersehen werden
und liegt etwa auf der Höhe des kleinen
Kirchleins bei Ardez. Umtragen wird auf
der linken Seite.
Etwas weiter unten, nach einem Hänge¬
steg, kommt eine Stelle, die nur bei ge¬
wissen Wasserständen befahrbar ist. Vor
dem Steg links oder nach dem Steg rechts
landen. Der nachfolgende Flußteil bis
Scouls-Tarasp ist ohne Probleme.
Lunzer Seebach
Lunzer See — Ybbsmündung)
Vom Ende des Sees ganz rechts über die
erste Felsstufe, nach ca. 50 Metern fast
genau in der Mitte über die zweite (stei¬
lere und höhere) Stufe. Später ein weite¬
rer kleiner Abfall und in schnellfließendem
Wasser bis zu einer Stauanlage. Durch die
zweite Schleuse von links (dritte von
rechts) in das Unterwasser und nach cirka
100 Meter Mündung in die Ybbs unterhalb
des Fallwehres.
Interessante, nur bei starker Wasserfüh¬
rung fahrbare, cirka 2,5 km lange Strecke.
Schwierigkeit bei den Felsbarren IV, sonst
H+.
Ein Beitrag von Direktor Hans Matz
Österreichs Paddelsport, Nr. 4/5, 1972