Volltext: Österreichs Paddelsport 1965 (1965)

Liebe Leser ! 
In Kreisen unseres Verbandes wurde in 
den vergangenen Jahren oft darüber 
geklagt, daß der Paddelsport von der 
österreichischen Presse etwas stief¬ 
mütterlich behandelt werde. Seit einiger 
Zeit kann jedoch beobachtet werden, 
daß auch die großen Zeitungen unse¬ 
rem Sport Aufmerksamkeit widmen. 
Freilich nicht in dem Ausmaß wie dem 
Fußball oder Schilauf, aber das zu ver¬ 
langen wäre unbillig. 
Die Aufmerksamkeit der Presse wurde 
geweckt, als unsere Wettkämpfer echte 
Erfolge aufzuweisen hatten. Klepp, 
Preslmair, Spitz, Pfaff verhalten dem 
Paddelsport zu neuer Publizität, die 
sich, wie einige in letzter Zeit erschie¬ 
nene Reportagen beweisen, auch auf 
den Wandersport erstreckt. 
Besonders erfreulich ist, daß viele Zei¬ 
tungen nicht nur über den Paddelsport 
berichten, sondern sich auch mit unse¬ 
ren speziellen Problemen auseinander¬ 
setzen. 
Als ein Beispiel dafür sei eine von 
Sportredakteur Dr. Kurt Jeschko in der 
„Presse" vom 7. Juli veröffentlichte 
Glosse erwähnt, in der es unter ande¬ 
rem heißt: 
„Österreichs beste Wildwasserpaddler 
hätten die Kraft, die für Erfolge benö¬ 
tigt wird. Was ihnen fehlt, ist die Zeit 
zu unermüdlichem Training der Stan¬ 
gendurchfahrten. Die Klasse der Ost¬ 
deutschen darf als das Ergebnis fast 
pausenloser Übung angesehen werden. 
Alle Könner der Zone kommen aus 
Leipzig, sie sind entweder Angehörige 
des Militärsportklubs ASK Leipzig oder 
der Deutschen Hochschule für Körper¬ 
kultur, wie etwa die phänomenalen 
Brüder Merkel, die im Canadier-Zweier 
zur Zeit fast unschlagbar sind. Dis pro¬ 
minenten Mitglieder des ASK haben 
österreichischen Paddlern unumwunden 
zugegeben, daß sie zwar militärische 
Ränge besitzen, Kasernen von innen 
aber kaum kennen. Ihre militärische 
Aufgabe besteht einzig im Wildwasser- 
Slalom-Training. Dieser Einsatz hat sich 
zweifellos gelohnt. Die Paddler der 
Zone sind im Kajak- und Canadier- 
Slalom kaum zu bezwingen. Andere 
Länder, die ihre Paddler nicht so gro߬ 
zügig fördern können, sind da natür¬ 
lich im Nachteil. Wir sollten dies nie 
vergessen, wenn wir Ergebnisse von 
Wildwasserregatten und Slalom-Fahr¬ 
ten zur Kenntnis nehmen." 
Was Dr. Jeschko hier darlegt, möge 
man auch bedenken, wenn dann die. 
Ergebnisse von Spittal vorliegen. 
Herzlichst Ihr 
Dr. Erich Leichtenmüller 
Fünfzehn Verbände bei 
Für dis Weltmeisterschaften im Slalom 
und in der Wildwasser-Regatta, die vom 
5. bis 10. August in Spittal an der Drau 
statifinden, haben fünfzehn der ICF ange- 
schlossene Verbände ihre Nennungen ab¬ 
gegeben. Sportler aus Belgien, der Bun¬ 
desrepublik Deutschland, der CSSR, aus 
Dänemark, der DDR, aus England, Frank¬ 
reich, Italien, Jugoslawien, Kanada, Lu¬ 
xemburg, Polen, Schweiz, den USA und 
aus Österreich werden an den Start ge¬ 
hen und im Wettsteit um die Weltmeister¬ 
titel ihre Kräfte und ihr Können messen. 
Die Slalombewerbe 
Im Slalom werden zehn Weltmeistertitel 
vergeben. 
Für den Canadier-Einer der Herren wur¬ 
den 26 Nennungen abgegeben, darunter 
die von Titelverteidiger Schubert (DDR), 
für den Kajak-Einer der Damen 25 Nen¬ 
nungen, Weltmeisterin Veberova (CSSR) 
scheint in der Nennungsliste nicht auf; 
für den Mannschaftsbewerb im Canadier- 
Zweier sieben Nennungen, darunter die 
des Titelverteidigers DDR und der öster¬ 
reichischen Mannschaft Biegel-Schilhuber-, 
Tutschka-Haberzettl, Reiter-Reiter; 
für den Mannschaftsbewerb der Herren 
im Kajak-Einer neun Nennungen, darunter 
die des Titelverteidigers DDR und der 
österreichischen Mannschaft Preslmair, 
Fabian, Hausmann; 
für den Canadier-Zweier mixed dreizehn 
Nennungen, Weltmeister Alenka-Borut 
(Jugoslawien) scheinen in der Nennungs¬ 
liste nicht auf; 
für den Canadier-Zweier der Herren drei¬ 
ßig Nennungen, darunter die der Titel¬ 
verteidiger Merkel-Merkel (DDR) und der 
Österreicher Biegel-Schilhuber, Tutschka- 
Haberzettl, und Reiter-Reiter; 
für den Kajak-Einer der Herren 50 Nen¬ 
nungen, darunter die von Titelverteidiger 
Bremer (DDR) und der Österreicher Haus¬ 
mann Tremba, Fabian, Preslmair; 
für den Mannschaftsbewerb der Herren 
im Canadier-Einer fünf Nennungen, da¬ 
runter die des Titelverteidigers DDR; 
für den Mannschaftsbewerb der Damen 
im Kajak-Einer sechs Nennungen, da¬ 
runter die des Titelverteidigers DDR; 
für den Mannschaftsbewerb im Canadier- 
Zweier mixed drei Nennungen, wobei es 
keinen Titelverteidiger gibt. 
Die Wildwasser-Regatta 
In der Wildwasser-Regatta werden eben¬ 
falls zehn Weltmeistertitel vergeben. 
Für den Kajak-Einer der Damen wurden 
27 Nennungen abgegeben, darunter die 
von Titelverteidigerin Gläser (DDR), wäh¬ 
rend die Weltmeisterin im Fl, der 1963 
noch gesondert gewertet worden war, 
Bauer )DDR), in der Nennungsliste nicht 
aufscheint; 
für den Canadier-Zweier mixed neunzehn 
Nennungen, darunter die der Titelverteidi¬ 
ger Lansmanne-Dransart (Frankreich) und 
den Weltmeisterschaften 
der Österreicher Selb-Spreitzer, Spitz- 
Prachner, Ehn-Neudecker und Kretzer- 
Kretzer; 
für den Kajak-Einer der Herren 53 Nen¬ 
nungen, wobei Titelverteidiger Klepp 
(Österreich) fehlt, dafür aber der Welt¬ 
meister von 1963 im Fl, Preslmair, den 
Titel für Österreich verteidigt und neben 
ihm auch die Österreicher Dopsch, Steindl 
und Fabian genannt wurden; 
für den Canadier-Einer der Herren 29 
Nennungen, darunter die des Titelvertei¬ 
digers Grobat (Schweiz); 
für den Canadier-Zweier der Herren drei¬ 
ßig Nennungen, darunter die der Titelver¬ 
teidiger Stach-Valenia (CSSR) und der 
Österreicher Reiter-Reiter, Biegel-Schil¬ 
huber und Tutschka-Haberzettl; 
für den Mannschaftsbewerb der Damen 
im Kajak-Einer sechs Nennungen, darunter 
die der Titelverteidiger DDjR; 
für den Mannschaftsbewerb im Canadier- 
Zweier mixed vier Nennungen, wobei Welt¬ 
meister Frankreich fehlt und Österreich 
durch Spitz-Prachner, Selb-Spreitzer und 
Ehn-Neudecker vertreten ist; 
für den Mannschaftsbewerb der Herren 
im Kajak-Einer neun Nennungen darunter 
die des Titelverteidigers Bundesrepublik 
Deuschland und der Österreicher Presl¬ 
mair, Dopsch und Fabian; 
für den Mannschaftsbewerb der Herren 
im Canadier-Einer fünf Nennungen, da¬ 
runter die des Titelverteidigers CSSR; 
für den Mannschaftsbewerb der Herren 
im Canadier-Zweier sieben Nennungen, 
darunter die des Titelverteidigers DDR 
und der Österreicher Biegel-Schilhuber, 
Tutschka-Haberzettl und Reiter-Reiter. 
Wie war es 1963 ? 
Im Jahr 1963 wurden im Slalom neun 
Weltmeistertitel vergeben, Österreichs 
Vertreter errangen einen dritten und einen 
sechsten Platz. In der Wildwasser-Regatta 
gab es 1963 dreizehn Bewerbe, die Mann¬ 
schaft des ÖPV erreichte zwei erste, zwei 
zweite, einen dritten, einen vierten und 
zwei fünfte Plätze. 
Wie wird der Wasserstand 
Zwei Monate herschte auf der Lieser 
Hochwasser, doch da der Wasserstand 
nun schon seit einiger Zeit sinkt, 
erhofft man für die Wettkämpfe doch 
noch den Ideal-Pegelstand von 0,90 
bis 1,20 gegenüber 0,60 bis 0,70 bei 
den letzten Weltmeisterschaften. Wäh¬ 
rend der Trainigswoche der Österreicher 
wurde noch 1,40 bis 1,50 gemessen. 
Intensiv sind auch die organisatorischen 
Vorbereitungen; so finden seit Wochen 
gründliche Torrichter-Schulungen statt. 
Der starke Fremdenverkehr macht die 
Quartierbeschaffung für die Weltmeister¬ 
schafts-Interessenten zu einem schwierigen 
Problem. Quartierwünsche werden vom 
Fremdenverkehrsamt Spittal nur bei recht¬ 
zeitiger Anmeldung erfüllt werden kön¬ 
nen. 
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„ÖSTERREICHS PADDELSPORT" 5/1965
	        
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