Volltext: Österreichs Paddelsport 1965 (1965)

OPV-Erfolge in Karlsruhe und Berlin 
Ein interessantes Kräftemessen der Natio¬ 
nalmannschaften von Belgien, England, 
Holland, Polen, Ungarn, Österreich und 
der Deutschen Bundesrepublik brachte 
die internationale Regatta am 12. und 13. 
Juni in Karlsruhe. Erfolgreichste Mann¬ 
schaft waren die Ungarn mit sechs Siegen; 
die Österreicher hielten sich in den star¬ 
ken Feldern beachtlich gut. 
Österreichs Vierer in Glanzform 
Im Vordergrund der österreichischen Er¬ 
folge steht der Sieg im Kajak-Vierer über 
1000 Meter. Der „Kanu-Sport", das Organ 
des DKV, berichtet über dieses Rennen: 
„Im Vierer-Kajak rechnete man mit 
einem weiteren Sieg der deutschen Natio¬ 
nalmannschaft, hatte sich doch Ungarn für 
dieses Rennen nicht gemeldet. Dafür gab 
es aber eine ganz andere Überraschung. 
Nach geglücktem Start führte das deut¬ 
sche Boot von Anfang an mit einem 
knappen Vorsprung. Als aber der Schlu߬ 
spurt des DKV-Vierers kommen sollte, er¬ 
lebte man eine großartig aufgelegte 
österreichische Mannschaft, die im End¬ 
spurt noch große Reserven hatte und 
mühelos auf den letzten 150 Metern an der 
deutschen Mannschaft vorbeizog. Pfaff- 
Heubusch-Hediger-G. Seibold siegten in 
der Zeit von 3:15,1 vor der DKV-Mann- 
schaft Suhrbier - Schulze - Blazek-Kemnitz 
3:21,7, den Holländern Bunschoten - van 
Exter - Kracht - Runemann 3:22,2, den 
Polen 3:24,6, 5. England 3:27,0, 6. Holland 
II 3:28." So weit der „Kanu-Sport". 
Aber auch in den anderen Rennen schnit¬ 
ten die Österreicher ausgezeichnet ab. Im 
Kajak-Zweier über 10.000 Meter kamen 
Philippi - Peyerl mit knappem Rückstand 
hinter den Deutschen Schubert-Vierkant 
und den Holländern van de Ster - Bun¬ 
schoten als Dritte ein. Ebenfalls Dritter 
wurde Pfaff im Einer über 1000 Meter, in 
einem Rennen, in dem mehrere Endlauf- 
Teilnehmer von Tokio am Start waren. 
Nach 400 Metern lag der Österreicher 
noch in Führung, dann mußte er die bei¬ 
den Ungarn Kemescei und Hesz, also zwei 
Fahrer der absoluten Spitzenklasse, vor¬ 
bei lassen. Der Holländer Geurts und die 
beiden Deutschen Kemnitz und Suhrbier 
kamen hinter dem Steyrer ins Ziel. 
Uber 500 Meter siegte der Deutsche 
Schultze vor Kemescei; der Österreicher 
G. Seibold wurde in diesem Rennen 
Sechster. 
Spannendstes Rennen der Regatta war der 
Zweier über 1000 Meter. Schon glaubte 
man an eine Sensation als nach 500 Me¬ 
tern ein österreichisches Boot in Front lag, 
doch dann zogen die Ungarn Hesz Mes- 
zaros unaufhaltsam davon, während die 
Österreicher das Tempo nicht mehr ganz 
halten konnten. Suhrbier-Kemnitz wurden 
Zweite, die Silbermedaillengewinner von 
Tokio, Hoekstra-Geurts, Dritte, Czeh-Has- 
zik (Ungarn) Vierte und dann folgten 
Hediger-G Seibold und Pfaff-Heubusch. 
Regatta auf der WM-Strecke 
von 1966 
Zehn Verbände waren mit ihren Wett¬ 
kämpfern bei der internationalen Regatta 
in Grünau (Ostberlin) am Start, auf jener 
Wettkampfstrecke die im Jahr 1966 Aus¬ 
tragungsort der Weltmeisterschaften sein 
wird. Die Paddler der DDR erwiesen sich 
daheim als stärkste Mannschaft und hol¬ 
ten den Löwenanteil der Siege. Sogar die 
wieder in großartiger Form angetretenen 
Rumänen, mußten sich mehrmals geschla¬ 
gen geben. 
Für den ÖPV gab es gleich im ersten 
Rennen, im Kajak-Zweier über 10.000 m, 
einen schönen Erfolg: Lindlgruber-Severa 
kamen mit nur acht Zehntelsekunden Rück¬ 
stand auf die Tschechen Pleier-Kadnar 
auf den zweiten Platz vor den Ungarn 
Novotny-Giczy. 
Der in Karlsruhe siegreiche Vierer Pfaff- 
Heubusch-Hediger-Seibold mußte sich dies¬ 
mal mit dem vierten Platz hinter zwei 
Booten der DDR und dem besten Boot 
der Rumänen begnügen, bezwang dabei 
jedoch die beiden stark zusammengestell¬ 
ten polnischen Mannschaften und das 
zweite rumänische Boot. 
Im Kajak-Einer über 10.000 Meter wurde 
Rodinger Neunter; Sieger war Lange, DDR. 
Vierte hinter drei Booten der DDR wur¬ 
den Lindlgruber-Severa-Rodinger-Temper 
im Vierer-Rennen über 10.000 Meter vor 
Booten aus der CSSR, Polen und Bulga¬ 
rien. 
Im Zweier über 1000 Meter wurden Sei- 
bold-Hediger nach einem Vorlaufsieg 
Sechste, wobei die starken Holländer Ge- 
urts-Hoekstra noch hinter ihnen landeten; 
die Sieger dieses Rennens waren die be¬ 
kannten Rumänen Nicoara-Ivanov, Welt¬ 
meister des Jahres 1963. 
Schließlich belegte unsere Staffel über 
4 mal 500 Meter den fünften Platz hinter 
Rumänien, der DDR, Rumänien II, und 
Polen. Im Einer über 1000 Meter schieden 
Pfaff und Rodinger im Vorlauf aus. 
Sehr gut hielt sich in Berlin auch der Langstreckenvierer Lindlgruber - Severa - 
Rodinger - Temper. Lindlgrub er und Severa, die beiden zähesten Langstrecken - 
kämpfer des österreichischen Kajaksports, werden bei den Europameisterschaften in 
Snagov wieder einmal Gelegenheit haben sich mit der internationalen Elite zu mes- 
en, nachdem in den letzten Jahren vor ollem die Kurzstreckenrennen beschickt wor¬ 
den waren. 
„ÖSTERREICHS PADDELSPORT" 5/1965 
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