Gemeindenachrichten • Nr. 351
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Der Wonnemonat Mai zeigt sich in sehr unterschiedlichen Tempera-
turen, manchmal müssen wir uns warm anziehen, manchmal kommt
uns die Sonne mit Milde sehr wohlgesonnen entgegen. Ein bisschen
wie im Leben, denn auch das ist sehr abwechslungsreich.
Die Wanderer und auch RadfahrerInnen bevölkern schon ein we-
nig die wunderbaren Routen entlang der Donau, insbesondere wird
der mittlerweile intensiv beworbene Donausteig sehr gut angenom-
men und auch in Ottensheim sind diese Wanderer sichtbar , wovon
auch die örtliche Gastronomie und auch unsere Beherbergungsbe-
triebe profitieren werden.
Das Projekt Marktau zeigt sich nun mit einer abgeholzten Fläche
in seinem vollen Ausmaß. Wir werden die Bauarbeiten sorgfältig be-
obachten und danken auch denjenigen, die sich für den Baufort-
schritt interessieren und uns immer wieder davon berichten. Wir ha-
ben sicherlich die nächsten 1 ? Jahre eine interessante Baustelle im
Blickfeld und werden im Laufe dieses Jahres an einem von der Linz AG
organisierten „Tag der Baustelle“ einen detaillierten Einblick in den
Baufortschritt erhalten. Wir werden Sie zeitgerecht darüber
informieren.
Apropos Baustelle – die Hauptschule Ottensheim hat sich zu ei-
ner Großbaustelle entwickelt. Die Fenster werden schon eingebaut,
der Bau des Kellers für die Aufnahme der Hackschnitzel wird dem-
nächst begonnen, viele Versorgungsleitungen werden eingezogen
und alle notwendigen Vorkehrungen für unsere Passivhausschule ge-
troffen. Bei der Gleichenfeier konnten wir uns vom Baufortschritt
überzeugen. Die große Zeder vor dem alten Hauptschuleingang muss
wahrscheinlich der Baustelle einerseits wegen der besseren Zufahrt
zum Hackschnitzelbunker andererseits auch wegen der Fassadenre-
novierung, weichen. Falls dies tatsächlich so sein sollte, werden wir
das Holz dieses sehr alten Baumes respektvoll in das Projekt Haupt-
schule einbinden.
Auf unserem Marktplatz ist seit längerer Zeit der „Donauno-
ckerlstreifen“ sehr ramponiert. Der Gemeindevorstand hat nach lan-
gen Recherchen und Diskussionen und mit Beratung von Experten
entschieden, dass dieser für die Gestaltung des Platzes so wichtige,
symbolträchtige Streifen erneuert wird. Extra große Schottersteine
wurden von Ehrenamtlichen aussortiert und sollen mit einem spezi-
ellen Bindemittel neu verlegt werden.
Die Katastrophe in Japan hat uns wieder einmal gezeigt, dass wir
in der Gemeinde Ottensheim auf einem guten Weg sind, wenn wir un-
sere Arbeit in Richtung Klimaschutz, Bodenschutz, Mobilitätsverhal-
ten, alternative Energieversorgung, Energieeinsparung etc. weiter ver-
tiefen und fortsetzen. Darum hat sich die Gemeinde trotz wegfallender
Förderung seitens des Landes auch weiterhin für die Beibehaltung des
„Schnuppertickets“, entschieden. Warum das Land OÖ gerade bei
dem zur Umweltentlastung beitragenden Öffentlichen Verkehr den
Sparstift ansetzt, ist mir unerklärlich. Diese zur Attraktivierung und
vielleicht zum Umstieg auf den „Öffi“ anregende, wenig Geld ver-
schlingenden Maßnahme wird die Gemeinde Ottensheim mit einer
kleinen Erhöhung des Beitrages von € 1,50 auf € 2,-- weiterhin anbie-
ten. Jede/r Einzelne von uns kann zum Umwelt- bzw. Klimaschutz ei-
nen Beitrag leisten, nicht nur beim Umstieg auf den Öffentlichen Ver-
kehr. Viele tun es bereits!
Der Sommer bringt uns wieder viele Festivitäten. Diese Leben-
digkeit, die die vielen Ehrenamtlichen in unserem Ort bringen, strahlt
weit über die Gemeinde Ottensheim hinaus. Die Gemeinde leistet
dazu in Form von Personal-, Sach- und auch kleineren finanziellen
Leistungen ihre Beiträge, die ich jedoch als sehr wichtige Unterstüt-
zung für unsere vielen Vereine erachte. Denken wir einmal nach was
wäre, wenn die Bürger und Bürgerinnen sich nicht mehr in das Orts-
geschehen einbringen? Vielleicht kann der eine oder die andere in ei-
nem Verein oder auch temporär bei einem Fest die Freiwilligen und
Engagierten ein wenig unterstützen. Die bisher verfügbaren Mittel
aus dem „Sparkassentopf“ (EUR 20.000.-) fehlen jedoch.
Im April war eine Abordnung aus Ottensheim in Bosnien /Sarajevo,
um die Partnerschaft Ottensheim - Vinac / Jaice in einer Fernsehsen-
dung zu dokumentieren. Die Band DRUMSKI war auch mit dabei und
begeisterte die bosnischen Fernsehmoderatoren, wie auch das Publi-
kum. Die Kultur in Bosnien ist eine ganz andere als bei uns, die Straff-
heit unserer sehr einengenden zeitlichen Korrektheit ist dort eindeu-
tig nicht vorhanden, und ich habe dies – anfangs etwas irritiert – sehr
gut annehmen können. Das Verblüffende dabei war, es hat alles funk-
tioniert! Wir konnten uns aber auch von der vorhandenen Armut und
vor allem von deutlich sichtbaren Kriegsschäden der 90er Jahre, die
aus Mangel an finanziellen Mitteln nicht so schnell verschwinden
werden, überzeugen. Eine Reise, die ihre Spuren hinterlässt und mich
und meine Reisegefährten sehr nachdenklich nach Ottensheim zu-
rückkehren ließ.
Nachdenklich zu sein, nachdenken, eine Pause einlegen, ge-
stoppt zu werden - mein Armbruch hat mich in den letzten Wochen
deutlich dorthin geführt. Es hat mich einerseits sehr behindert, ande-
rerseits hat es mir Zeit geschenkt. Oftmals stolpert man in der Hektik
respektlos über etwas drüber, es passieren Fehler, mit ein bisschen
Zeit und Nachdenken könnte das vielleicht weniger oft passieren. Ob
wir es ganz vermeiden können? Diese Frage lasse ich im Raum ste-
hen!
Viel Zeit zum Nachdenken und weiterhin einen wunderschönen
Frühling wünsche ich Ihnen!
Uli Böker
Bürgermeisterin
Liebe Ottensheimerinnen und Ottensheimer!
Ulrike Böker,
Bürgermeisterin