Volltext: Gemeindenachrichten Ottensheim 2010 / 348 (2010 / 348)

Gemeindenachrichten • Nr. 348 9 Zu Beginn ein Rückblick Seit 1988 wurde in Ottensheim über ein neues Amtshaus diskutiert – schließlich wurde das so genannte Gusenleitnerhaus Ecke Markt- platz/Linzerstraße dafür angekauft. Das mächtige Eckhaus zur Linzer Straße wurde Ende des 16./17. Jahrhunderts aus zwei älteren Häusern zusammengefügt. Nach dem Brand von 1899 erhielt das Haus eine neue trauf- ständige Fassade und ein gemeinsames Walmdach, die zwei Hausteile behielten je- doch zwei nebeneinander liegende Eingänge und eine unabhängige Innenerschließung. Mit dem nunmehrigen Umbau wurde die Tei- lung des Hauses wieder rückgängig gemacht und ein großzügiger Eingangsbereich geschaffen. Verbindung von Alt und Neu Viele Elemente des historischen Baus sind auch nach dem Umbau noch zu finden oder kommen erst jetzt so richtig zur Geltung. So fällt im ersten Stock besonders das barocke Stuckrippengewölbe mit blumenförmigen Schlusssteinen ins Auge, die alten Holzde- cken, die wieder instand gesetzt und sichtbar gemacht wurden oder ein Bretterboden in Klosterbodenart mit Blütenornament. Rund- um gelungen ist die Verbindung von alter Bausubstanz und neuer Architektur: Der drei- achsige Arkadengang mit toskanischen Säu- len und Platzlgewölben leitet zur Terrasse des Neubaubereichs. Hof und Arkadengang bil- den den Übergang zum neu errichteten Saal an der Linzerstraße. Nicht alles war einfach an diesem Umbau Der Zustand der Außenwand im Arkadenhof trieb dem Architekten den Schweiß auf die Stirn: das Steinmauerwerk war immer wieder mit Ziegeln geflickt worden, wies große Risse auf und hatte schlicht keine Festigkeit mehr. Durch Mörtelverpressungen eines Spezialun- ternehmens konnten die bedenklichen Fugen aber saniert werden. Gelungene Detaillösungen Bei der Einpassung der außen aufschlagen- den Holzkastenfenster musste auf den mar- kanten Keilstein über dem Fenster Rücksicht genommen werden. Dies ist nur ein Detail der vielen gelungenen Lösungen des Archi- tekten Christian Ambos: selbstverständlich und unauffällig ist die barrierefreie Erschlie- ßung des Hauses. Bretterböden und Tramde- cken wurden sorgfältig restauriert, der Dis- persionsanstrich und die hydraulischen Putzschichten wurden abgeschlagen, der da- runter liegende historische Kalkputz aber er- halten. In Kooperation mit dem baubeglei- tenden Restaurator Kurt Reiss wurden Oberflächen mit Kalkputz versehen. Schmuckstück seiner Arbeit ist aber die Frei- legung einer frühhistoristischen Deckenma- lerei im Raum der Amtsleiterin. Die Photovoltaikanlage – anderenorts ein Kampfthema – wurde nach Vorgaben des Bundesdenkmalamtes als Aufdachmontage oberhalb der voll funktionsfähigen Dachhaut ausgeführt. An der hofseitig gelegenen Dach- Amtshaus Ottensheim als Denkmal des Monats ausgezeichnet mandatarInnen aller Fraktionen. Es tut gut gemeinsam zu arbeiten. Danken möchte ich an dieser Stelle auch all je- nen verantwortlichen Menschen des Landes OÖ, die uns von Anfang an begleitet haben und durch die großzügige finanzielle Unter- stützung dieses „Werk“ mit ermöglicht ha- ben. Stellvertretend für alle möchte ich diesen Dank an LR Dr. Josef Stockinger als zuständi- gen Gemeindereferenten aussprechen, der bei allen Gesprächen ein fairer und sachlich orientierter Partner war und ist. Wir Ottensheimer und Ottensheimerinnen haben ein neues/altes Haus bekommen und wir werden auf unser Haus nun schauen müs- sen, das wir begonnen haben zu beleben, das noch viel Zeit braucht um uns aufzunehmen und wir die Zeit brauchen es auch anzunehmen. Viele Hände, viele Köpfe, viele Herzen haben zum Gelingen dieses Werkes beigetragen. Auch wenn das Haus fast auseinandergefal- len wäre, auch wenn die innenhofseitige Wand fast eingestürzt wäre, auch wenn die Fundamente nicht wirklich vorhanden waren – das Miteinander, das Unterstützende ist im Mittelpunkt gestanden. Und dieses Miteinander ist auch an diesem Festtag im Mittelpunkt gestanden. Sie haben es sicherlich gespürt, wie die vielen Kräfte der Vereine (UDO, Musikverein, Turn- und Sport- verein, KOMA, etc.) und vieler Einzelpersonen gewirkt haben. Auch das Miteinander der Fraktionen war ganz deutlich sichtbar. Der gemeinsam gekochte Eintopf hat doch gut geschmeckt! In diesem Sinne werden wir in Ottensheim weiter arbeiten, denn nur so kann geglücktes Leben stattfinden! Ulrike Böker Bürgermeisterin Ein paar m2 Blumenbeete betreuen? Ein Stückchen Straßenunkraut ausreißen? Eine Rosenstaude ein bisschen zurückschnei- den? Einen Schaukasten mit aktuellen In- formationen bestücken? Geburtstagskis- terl streichen? Eine Ortsbank pflegen? Einen Baum betreuen? Oder…? Es gibt so viele kleine Dinge, die wir gemeinsam viel besser schaffen! Der Festtag hat es gezeigt! Wer Lust dazu hat, möge doch zur Gemein- de kommen, ich oder unsere Mitarbeiter/in- nen würden gerne mit Ihnen darüber reden! Ulrike Böker Bürgermeisterin Wollen Sie nicht auch gleich mitmachen beim Tun für die Gemeinschaft? fläche angebracht, ist sie nicht erkennbar und beeinträchtigt die historische Stadtan- sicht nicht. Technisch wurde statt eines mo- nokristallinen Zellentyps, der bei Sonnenein- strahlung hoch reflektierend ist, ein amorphes Dünnschichtmodul gewählt, das keine Reflexionen hervorruft. Das neue Amtshaus in Ottensheim ist für das Bundesdenkmalamt ein Vorzeigeprojekt und daher Denkmal des Monats Juli 2010. Mag. Ulrike Breitwieser Landeskonservatorat für Oberösterreich Bundesdenkmalamt
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